Von Eva Tritschler
„54, 74, 90, 2007“ schallte es in der vergangenen Woche lautstark durch die Mensa. Doch waren hier keine textunsicheren Fußballfans angetreten, sondern Klaus-Dieter I. und Edeltraud I. aus Menden sangen ihr persönliches Prinzenlied und schmetterten den Mendener Schlachtruf „Menden: iaaah!“.
Bekenntnis zum Karneval
Die KG Blau-Wieße Essele war glücklich: Nach einer längeren Pause habe es in der laufenden Session endlich wieder ein Prinzenpaar. Klaus-Dieter I. und Edeltraud I. stammen zwar nicht aus dem Rheinland, doch die beiden Hessen, die auch im richtigen Leben ein Paar sind, haben sich in jeder Hinsicht integriert: „Mit dem Zepter in der Hand und der Leidenschaft im Blut wollen wir euer Prinzenpaar sein", bekannten sie singend.
1954 war das Gründungsjahr der Blau-Wieße Essele, 1974 haben Klaus-Dieter und Edeltraud sich das Ja-Wort gegeben, und drei Jahre nach ihrem Umzug nach Menden traten sie 1990 in das Tambourcorps des Sankt Augustiner Stadtteils ein. Und nun im Jahr 2007 der Höhepunkt: Prinzenpaar.
Inspektion der Hochschulstraße?
Eingeladen hatte das Studentenwerk Bonn, die Anregung dazu kam von Mensaleiterin Ingeborg Dörschel. Doch auch Prorektor Michael Krzeminski begrüßte stellvertretend für die Hochschulleitung die jecken Majestäten und äußerte auch gleich eine Mutmaßung für den Grund des Besuchs. Beim Bau der Hochschule sei seinerzeit der alte Fußweg von Menden nach Mülldorf verbaut worden. Krzeminski: „Aus diesem Grund nennen wir den Weg vom Haupteingang der FH nach hinten durch Hochschulstraße. Und nun möchten Sie kontrollieren, ob der Weg noch immer in Ordnung und frei ist.“ Bei der Gelegenheit lud er das Prinzenpaar und deren Nachfolger alle Jahre zur Inspektion ein.
Karnevalsorden
Mit Ordensverleihung, Karnevalsmusik und einem leckeren Essen endete der Besuch. Den Studierenden, die sich in der Mensa stärkten, stand allerdings der Sinn nicht so sehr nach Karneval: Sie hatten entweder gerade eine Klausur hinter sich, oder mussten am Nachmittag zur Prüfung.
Artikel vom 14.02.2007
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