RedRocket-Team hackt international erfolgreich
von Eva Tritschler
Das Hacking-Team der Hochschule, die RedRockets, besteht erst seit wenigen Monaten und nimmt bereits erfolgreich an internationalen Wettbewerb – sogenannten Capture The Flags (CTF) – teil. Gerade hat es mit sieben weiteren Studierendenteams das Finale des MidnightSun CTF am Royal Institute of Technology in Stockholm ausgetragen und einen guten zweiten Platz belegt.

Angetrieben unter anderem von Neugier, ausgestattet mit sehr guten Informatikkenntnissen ist das Hacker-Team Redrocket der Hochschule mit Konstantin Wurster, Jacob Berger, Ruben Gonzalez und Felix Fröhling (von links). Es fehlen Lukas Schauer (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) und Moritz Sauter (KIT). Foto: Patrick Werner
Gerade mal eine Handvoll Studierende aus dem Fachbereich Informatik zählt das Hackingteam der Hochschule – und es könnten gerne mehr werden. Ruben Gonzalez und Konstantin Wurster studieren im Master und haben die RedRockets vor wenigen Monaten gegründet. Ihr Faible fürs Hacken hatten sie aus ihrem Bachelor-Studium an der HWTG Konstanz mitgebracht. Sie sind Experten für die Kategorien web, pwning, reversing und crypto, und immer geht es darum, Sicherheitslücken zu finden, um in gegnerische Systeme einzudringen. Es handelt sich dabei um eigens programmierte Aufgaben.
„Man muss das System besser verstehen als der Entwickler“, erklärt Gonzalez eine Voraussetzung für den Erfolg. Ohne gutes Grundwissen gehe es aber ebenso wenig wie ohne große Neugier – und man brauche eine hohe Frustrationstoleranz und Motivation. Wie das zu verstehen ist, sagt Wurster: „Wenn alles auf einen Fehler in der Programmierung hindeutet, kann man das so stehen lassen – oder eben nicht.“ Wirklich los legt er aber lieber nicht, denn schon der Versuch ist illegal und die meisten Unternehmen seien leider nicht offen für Hinweise auf Sicherheitslücken. Große internationale Unternehmen zahlten aber richtig gut, wenn man einen Fehler findet. Vielleicht veranstaltet etwa Google deshalb selbst CTFs, die RedRockets werden dabei sein.
Lohn für erfolgreiches Hacken
RedRockets bei der Preisverleihung in Stockholm. Der zweite Platz bedeutet rund 1000 Euro Preisgeld. Leider konnte nicht das ganze Team dabei sein. Foto: privatBeim MidnightSun CTF in Stockholm hatten sich die RedRockets gute Chancen auf einen vorderen Platz ausgerechnet. Gegen die erwartete starke Konkurrenz der Uni Warschau hat das Team aus Sankt Augustin knapp verloren, konnte aber die Uni Paderborn in die Schranken und auf den dritten Platz weisen. Als Silbersieger haben die RedRockets ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Kronen gewonnen, umgerechnet rund 1000 Euro.
„Hacker bringen eine Kernkompetenz für Informatiker mit“, sagen die RedRockets, sie können sich schnell in unbekannte System eindenken.“ Von dieser Eigenschaft möchte auch der Fachbereich Informatik profitieren und hat Gonzalez und Wurster einen Lehrauftrag erteilt. Im kommenden Wintersemester halten sie für die Bachelor-Studierenden im fünften Semester ein Seminar. In Stockholm, wo sie in der Klasse „Studenten“ starten und sich gute Chancen ausrechnen, möchten sie Kontakte knüpfen und vielleicht einen Gastdozenten gewinnen.
Die berufliche Zukunft eines studentischen Hackers muss nicht zwangsläufig in eine Stelle als Sicherheitsingenieur münden wie bei Gonzalez. Wurster etwa arbeitet neben dem Studium in der Vorentwicklung von Embedded Systems. Vermutlich hackersicher.
Weiterführender Link: Aufnahmekriterien für Interessierte
Artikel vom 20.06.2018
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