von Eva Tritschler
Ein Abschied, aber bestimmt nicht für immer: Professor Gerd Knupp (links) mit James Chamberlain (Sprachenzentrum) und Andrew Morrisson von der Robert Gordon University. Foto: Eva Tritschler
„Wir hätten gerne eine Herr-Knupp-Wackelkopf-Figur.“ Dieser Eintrag eines Studierenden im Evaluationsbogen sagt eigentlich alles und sorgte bei der Abschiedsfeier, die ein vielköpfiges Organisationskomitee des Fachbereichs für Chemieprofessor Gerd Knupp im Februar veranstaltete, für großes Gelächter bei den fast 100 Gästen.
Sie erfuhren viele Dinge über Knupp, der 1996 an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg berufen wurde und den Fachbereich als Gründungsdekan aufgebaut hat, viel Gutes, Launiges, Informatives – und überall klang großer Respekt und Sympathie durch.
Knupp sei ein Gremientier mit großem Verantwortungsbewusstsein und Gemeinsinn, resümierte Hochschulpräsident Hartmut Ihne und lobte die große Innovationskraft und Offenheit, mit der der 65-Jährige beispielsweise im Hochschulrat in vorbildlicher Weise gewirkt habe. In Anspielung auf ein Hobby Knupps sagte Ihne weiter, er könne sich für Knupp eine Seniorprofessur für Oliven vorstellen.
Auch der Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften möchte Professor Knupp nicht loslassen. Dekan Michael Heinzelmann hofft jedenfalls auf eine Bewerbung als Nachwuchswissenschaftler. Ja, irgendwie ist Knupp auch ein Junggebliebener, der laut Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz insbesondere in der Aufbauzeit gerne nach der Devise handelte: "Wir fangen mal an und schauen mal." Wenn Knupp im Rathaus anrief, sei klar gewesen, dass er etwas wollte.Unter der Überschrift „Aufbau, Andere Länder, After Work, Akkorde und Angagement“ ließ Kaul die vergangenen 20 Jahre Revue passieren. Es wurde deutlich, wie sehr Knupp in jeder Funktion oder Rolle, in der er auftrat, sich nie hinter ihr versteckte, sondern immer Mensch war. Über die Wackelkopf-Figur bleibt also unbedingt nachzudenken.
Qualität als wichtiges Kriterium
Knupp selbst charakterisierte die Gründung der Hochschule in den 90er Jahren als „großartige Chance“, 95 Prozent seiner Zeit an der Hochschule seien „beglückend“ gewesen – vielleicht auch, weil er Spielräume zu nutzen verstand. Er dankte seinem Doktorvater Professor Frahm, seinem Forschungskollegen Dr. Stucki aus der Schweiz, seinem Kollegen und inzwischen Freund Andrew Morrisson von der Robert-Gordon-Universität, Hochschulrat, Präsident und Präsidium, Altkanzler Stender, vielen anderen aus der Hochschule, aber ganz besonders auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung. Und natürlich allen im Fachbereich: Das Image sei Dank der hervorragenden Arbeit und des Einsatzes sehr gut, die Studierenden ein Pfund, mit dem man wuchern könne – und den hohen Standard in der Lehre müsse der Fachbereich und die Hochschule insgesamt angesichts der zunehmenden Forschungsaktivitäten unbedingt halten.
Artikel vom 29.07.2016
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