Von Aysegül Yasari
Die Tür zu ihrem Büro steht immer offen. Das macht die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gleichstellungsstelle ganz bewusst, denn Familiengerechtigkeit solle offen und transparent sein. Sie hat immer ein Ohr für die Anliegen der Mitarbeiter und Studierenden der Hochschule. „Bei einer geschlossenen Tür ist die Hemmschwelle rein zukommen gleich viel größer“, sagt sie.
EKA und Try it
Seit Januar 2006 realisiert die diplomierte Sozialpädagogin Projekte für die Familiengerechtigkeit. Das Eltern-Kind-Arbeitszimmer (EKA), ist nur eines in einer langen Liste. Hier können Hochschulangehörige, die ihre Kinder aus irgendeinem Grund unverhofft nicht bei Angehörigen, Tagesmutter oder Kindergarten abliefern können, arbeiten und nebenbei ihren Nachwuchs beaufsichtigen.
Mit Wickelräumen in Sankt Augustin und Rheinbach und geruchsdichten Windelabfalleimern fing alles an. Heute bietet die Hochschule auch das Ferienprogramm „Try it“, für die Kinder von Studierenden und Mitarbeitern der Hochschule. Dieses Projekt liegt ihr besonders am Herzen, denn sie findet es toll, wenn bei Kindern Interesse geweckt wird und sie etwas vollkommen Neues tun können. Sie selber fand Naturwissenschaften und Mathematik immer spannend. Das das heute auch noch so ist, kann Diplomingenieur Sascha Breuer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule, bestätigen. Er hat für „Try it“ die Aufgaben in der Maschinenhalle mit Birgit Steinfath geplant, vorbereitet und durchgeführt. Die Kinder sollten selber eine Uhr fertigen. Um zu testen, ob das auch in der geplanten Zeit hinhaut, hat sie einfach selber Hand angelegt „Das hat sie dann auch super hinbekommen und die Kinder hatten hinterher auch unheimlich viel Spaß“, berichtet Sascha Breuer.
HELP
Ein weiteres Projekt der Familiengerechtigkeit ist „Help – Hilfe für Eltern mit Pänz“. Hier geht es um wichtige Informationen rund um Schwangerschaft und Kinderbetreuung. Birgit Steinfath möchte das Angebot von „Help“ auch für Studierende und Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen erweitern. Künftig sollen Betroffene beraten werden und Seminare angeboten bekommen.
Mit Leidenschaft für die Familiengerechtigkeit
Auch der Internetauftritt komme gut an, berichtet Birgit Steinfath. Erst kürzlich sei eine junge Frau mit Kind in ihr Büro gekommen. Die Mutter plane, hier zu studieren, weil sie die Webseite der Familiengerechtigkeit gesehen habe. „Eine bessere Auszeichnung können wir nicht kriegen, und das freut einen dann auch persönlich.“ Sie ist überzeugt, dass die Hochschule mit ihren Maßnahmen für die Familiengerechtigkeit, Vorreiter ist. Birgit Steinfath hat eine 16-jährige Tochter und einen 15-jährigen Sohn. Sie wünscht sich für beide einen Beruf, der ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht. Und den sie dann mit Leidenschaft ausüben können.
Artikel vom 11.12.2009
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