Im Jahr 2000 kam Professor Dr. Rudolf Berrendorf an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Im Fachbereich Informatik deckt er das Lehrgebiet Programmierung komplexer Systeme ab. Außerdem gehört er seit 2001 ununterbrochen dem Fachbereichsrat an.
Professor Dr. Rudolf Berrendorf
1. Wo waren Sie zuletzt beschäftigt?
Beim Zentralinstitut für Angewandte Mathematik (jetzt: Jülich Supercomputing Centre), Forschungszentrum Jülich.
2. Was geben Sie Studienanfängern mit auf den Weg?
Neben einer fundierten fachlichen Qualifikation, die von Studierenden in erster Linie mit Hilfe einer Hochschule aufgebaut wird, sind überfachliche Tugenden (siehe Antwort auf nächste Frage) genauso wichtig. Diese sollten überwiegend im Rahmen der eigenen Persönlichkeitsentwicklung selbst entwickelt werden, denn nachhaltig – und das ist wichtig – werden diese nicht durch Vorgaben, sondern vielmehr durch Selbsterkenntnis aufgebaut.
An Aufgaben wird man groß! Wer im mer nur die einfachsten Probleme angehen oder den Weg des geringsten Widerstandes gehen will, wird nicht weit kommen.
Grundlagenorientiertes Wissen hält länger vor, hilft besser und schneller unbekannte Dinge zu verstehen und ist wichtiger als die Beherrschung der neuesten Version eines Produktes X.
3. Was fordern Sie von den Studierenden?
Nicht mehr und nicht weniger, als was ich auch von mir selbst fordere und von allen anderen erwarte, mit denen ich zusammenarbeite: Zuverlässigkeit, Konzentration, Effizienz, Ausdauer, Ehrgeiz, Arbeitsbereitschaft, Termineinhaltung, Offenheit, Kreativität, Kommunikation, Analysefähigkeit, strukturierte Problemlösung, auch auf den ersten Blick als schwierig erscheinende Themen angehen.
Diese Forderungen sind nicht spezifisch für die Informatik, sondern haben eine gewisse Allgemeingültigkeit in Bezug auf Leistungserbringung. Selbst ein Fußballtrainer würde vermutlich die gleichen Dinge von jedem Mitglied seiner Mannschaft fordern.
4. Was macht Ihre Aufgabe hier an der FH besonders reizvoll?
Freiräume in der Wahl konkreter Arbeitsthemen. Immer an jeweils aktuellen Fragestellungen arbeiten. Sehen dürfen, wie sich einzelne junge Menschen überaus positiv entwickeln.
5. Welche Berufsziele hatten Sie als Student?
Überwiegend an Themen arbeiten, die mich selbst auch wirklich interessieren.
6. Was haben Sie an welcher Hochschule studiert?
Studium der Informatik an der RWTH Aachen (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät), Promotion an der RWTH Aachen (Elektrotechnische Fakultät).
7. Ihre erste Stelle nach dem Studium?
Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe
8. Auf welchem Gebiet möchten Sie in nächster Zeit forschen?
Dies war bis jetzt die Behandlung von Parallelität in der Programmierung und wird es auch bleiben, weil auf diesem Gebiet aufgrund der sich stetig ändernden Rahmenbedingungen die Probleme mehr, komplexer und damit aber auch interessanter werden, als dass sie im gleichen Tempo gelöst würden.
9. Welche Erfahrung möchten Sie nie wieder machen?
Jede Erfahrung ist auch eine Lebenserfahrung.
10. Was war Ihr größter Erfolg?
Beruflich: gleichgewichtet die jeweiligen Er eignisse zu bestimmten Phasen meiner Karriere wie Abitur, Diplom, Promotion, Berufung
11. Was tun Sie gerne, wenn Sie nicht arbeiten?
Familie, Freunde, Sachbücher lesen, (etwas) Sport
Artikel vom 17.10.2012
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