Von Paulina Würth
Susanne Peters-Lange: „Von Anfang an jeden Studenten durch sein Studium begleiten zu können, ist einfach ein tolles Gefühl.“ Foto: Michael Meinhard
„Dies ist mein erstes Interview für eine Zeitung, also weiß ich nicht so genau, was von mir erwartet wird“ – Susanne Peters-Lange ist ihre Aufregung allerdings kaum anzumerken. Die zierliche Frau Ende 40 ist seit Anfang dieses Jahres Vorsitzende des Senats der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Peters-Lange gehört dem Fachbereich Sozialversicherung am Standort Hennef an und lehrt als Professorin das Fachgebiet Sozial-, Zivil- und Arbeitsrecht. Die promovierte Juristin war vor ihrer Hochschultätigkeit sechs Jahre im Richterdienst, aus dem sie sich für ihre Habilitation beurlauben ließ. Zu dieser Zeit kam auch ihre erste Tochter zur Welt, weshalb sie ihre Arbeit erst Jahre später als Buch veröffentlichte.
Anschließend lehrte sie an der Universität zu Köln. Warum der Wechsel vom Richtertisch zum Lehrstuhl? Susanne Peters-Lange: „Was mir bei meiner Arbeit als Richterin wirklich fehlte, war der Kontakt zu Menschen. Der Großteil meiner Arbeit bestand aus dem Wälzen von Akten.“
Daher kam ihr 2003 die Ausschreibung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg für eine Professur im frisch gegründeten Fachbereich Sozialversicherung gerade recht. Und diese Stelle erfüllt seitdem auch ihre Erwartungen: „Von Anfang an jeden Studenten durch sein Studium begleiten zu können ist einfach ein tolles Gefühl.“ Inzwischen ist der Studiengang Sozialversicherung um einiges größer geworden, doch den Kontakt zu ihren Studenten sucht sie immer noch.
Eine wichtige Eigenschaft für ihre heutige Tätigkeit konnte Susanne Peters-Lange aus ihrem früheren Beruf mitbringen. „Ich bin sehr entschlussfreudig, was man ja in meinen früheren Beruf auch sein musste, und dies kommt mir auch heute noch zu gute. Ob bei der Vergabe von Noten oder dem Führen einer Senatssitzung.“
In den vergangenen Jahren war die Professorin bereits stellvertretende Vorsitzende des Hochschulsenats. „Als ich vor einigen Jahren die Funktion als stellvertretende Vorsitzende übernahm, erschien der Vorsitzende bei meiner ersten Senatssitzung zu spät – weswegen ich plötzlich die Sitzung leiten musste“, erinnert sich Peters-Lange. Das tat sie offenbar mit Erfolg, denn nach vier Jahren übernahm sie jetzt den Vorsitz des Gremiums.
Daneben ist sie auch Vorsitzende des Prüfungsausschusses und Bibliotheksbeauftragte in ihrem Fachbereich. Trotz der vielen Aufgaben kommt auch ihr Privatleben mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern nicht zu kurz.
Artikel vom 19.01.2012
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