von Daniel Schriek
Ministerialrätin Angelika Claßen (Mitte) überbrachte den wiedergewählten Hochschulratsmitgliedern im Beisein von Präsident Hartmut Ihne (2. v. li.) ihre Ernennungsurkunden (von links): Prof. Dr. Gerd Knupp, Prof. Dr. Tobias Amely, Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel, Prof. Dr. Karl W. Neunast, Prof. Dr. Rupert Gerzer. Foto: Eva Tritschler
Ministerialrätin Angelika Claßen aus dem NRW-Wissenschaftsministerium hat nun im Beisein des Präsidiums den wiedergewählten Hochschulratsmitgliedern ihre Urkunden für die neue Amtszeit und die Bestellungsschreiben überreicht. Außerdem wurde die Arbeit des Hochschulrates reflektiert und ein Blick in die Zukunft geworfen.
Im Zuge des Hochschulfreiheitsgesetzes von 2007, das eine Verselbständigung der Hochschulen vorsieht, sollten Räte eingeführt werden, die zu einem großen Teil aus externem Personal bestehen. Das soll eine größere Autonomie und weniger ministeriale Bestimmung herbeiführen sowie eine Öffnung hin zur Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft. Der Hochschulrat ernennt den Präsidenten, berät die Hochschulleitung und hat die Aufsicht über die Geschäftsführung. Zu diesem Zweck tagt er mindestens viermal im Jahr zusammen mit dem Präsidium.
Präsident Hartmut Ihne und Professor Dr. Rupert Gerzer, Vorsitzender des Hochschulrates und Leiter des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, sind sich einig, dass die zweite Amtszeit aller Ratsmitglieder sowohl ein Beleg für das gegenseitige Vertrauen ist, als auch für die gute Zusammenarbeit. Ihne sagte, der Rat schaue genau hin und sei sehr leistungsorientiert, was dem Präsidium letztendlich zu Gute komme. Auch Angelika Claßen, die der Versammlung im Auftrag von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze beiwohnte, wandte sich mit dankenden Worten an den Hochschulrat: Bei dessen Gründung im Jahre 2007 war man sich im Bezug auf die Aufgabengebiete des Rates nicht ganz sicher, doch die Mitglieder hätten den „Realitätstest bestanden“. „Der Hochschulrat erfährt Zustimmungen von sehr vielen Einrichtungen an der Hochschule, dadurch kann diese sich im Allgemeinen besser positionieren“, resümierte sie.
Nachdem die anwesenden Ratsmitglieder ihre Bestellungs- und Dankesurkunden erhalten hatten, hatte Vorsitzender Gerzer das Wort. Für ihn und die anderen Ratsmitglieder sei es ein Anreiz, die Hochschule aktiv mitgestalten zu können, außerdem erfreut es ihn, dass „unsere Vorschläge vom der Hochschulleitung aktiv angegangen werden“. Auf die Frage, ob er einen Ratschlag für das Präsidium hat, antwortete er prompt: „Ich finde die Internationalisierung der Hochschule und ihr Engagement in Schwellenländern besonders faszinierend. Das passt in unsere Zeit und das ist wichtig, damit sollte man nicht aufhören.“
Eine kurze Erklärung der Arbeitsweise des Hochschulrates stellte Ratsmitglied Dr. Gerd Knupp vor, Professor für Analytische Chemie und Umweltanalytik im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften. Der Rat prüfe, ob die Mittel der Hochschule, die im Übrigen materiell gut aufgestellt sei, richtig verwendet würden. „Bei der Arbeit des Hochschulrates gibt es eine saubere Trennung zwischen Aufsicht und Kontrolle. Wir mischen uns daher nicht in die Hochschulpolitik ein, auch gibt es zwischen Rat und Präsidium keine fundamentalen Debatten, weil wir keinen Anlass dazu haben“, erklärte er.
Durch die enge Kommunikation der beiden Einrichtungen konnten Gedanken von außen aufgegriffen und neue Strategien umgesetzt werden, hieß es bei der Versammlung. Für den Hochschulrat stehen jetzt fünf weitere Jahre an, in die alle Beteiligten mit Zuversicht blicken.
Artikel vom 04.07.2013
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