von André Weckler
Ohne Mund- und Nasenbedeckung ging im ersten Coronajahr nichts mehr. Damit sollte die Verbreitung des Virus sowie wie möglich verhindert werden. Foto: Hochschule
Diese Situation stellte alle Hochschulen unter anderem hinsichtlich der nötigen Digitalisierung der Lehre vor einige Herausforderungen. Eine Studie des Instituts für Hochschulentwicklung (HIS) hatte 2019 ergeben, dass die Selbsteinschätzung der deutschen Fachhochschulen in dieser Frage eher durchwachsen ausfiel: Nur 20,4 Prozent der Hochschulen stuften der Studie zufolge ihren Gesamtstand der Digitalisierung als „eher hoch“ oder „hoch“ ein. Und nun sollte praktisch alle Lehre digital werden.In einer Befragung des Online-Portals studicheck.de zum Thema „Digital Studieren in Zeiten von Corona“ gab die Hochschule an, dass die Lernplattform LEA bereits vor Corona eine Abdeckungsquote der Lehrinhalte von 95 Prozent erreichte. Marco Winzker, Vizepräsident für Lehre: „LEA ist bei uns seit Jahren im Einsatz und damit bereits eine Selbstverständlichkeit.“
Zudem führt der Vizepräsident aus, dass viele eigene Ideen entwickelt und vorangetrieben werden. Als Beispiel nennt er die Professoren Manfred Kaul und Martin Sieber, die mit ihren Konzepten „Digital Makerspace“ (Kaul) und „Entwicklung einer Simulationsplattform im Fach Klinische Forschung“ (Sieber) jeweils ein Fellowship des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes NRW – dotiert mit je 50.000 Euro – erhalten haben. Auch Konzepte wie „Blended Learning“ und „Flipped Classroom“ seien aktiv entwickelt und in den Lehrbetrieb integriert worden, so Winzker.
Eine beruhigende Erkenntnis ergibt sich auch aus einer weiteren Erhebung von studicheck.de, bei der Lehrende hinsichtlich der Leistungen von Studierenden im Rahmen der aktuellen Bedingungen befragt worden sind: Professor Michael Groll von der Fachhochschule des Mittelstands in Köln beispielsweise erklärte, dass seine Anwesenheitsquoten aktuell sogar höher seien als in der Präsenzlehre und er zudem keine Einbrüche im Notenschnitt der von ihm unterrichteten Fächer verzeichnen könne. Tendenziell hätten sich die Noten sogar etwas verbessert.
Auch Marco Winzer kann der Pandemie hinsichtlich der weiteren Digitalisierung der Hochschule durchaus Positives abgewinnen: „Wir haben uns die Pandemie nicht gewünscht, aber sie hat uns gezwungen, viele digitale Werkzeuge zu nutzen. Diese Erfahrungen treiben den Digitalisierungsprozess voran.“
Artikel vom 23.01.2021
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