Von Julia Ockenga
Im Fachbereich Informatik liegt der Schwerpunkt in der Verwendung der Studiengebühren gegenwärtig auf dem Personal. Es wurden zwei zusätzliche wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt und Lehrbeauftragte sowie Tutoren werden daraus finanziert. Zudem wollte der Fachbereich von den Geldern zwei neue Professoren einstellen. Doch diese Planung konnte bislang nur begrenzt umgesetzt werden. Ein besonderes Hindernis ist laut Annegret Schnell, die für die Finanzen im Fachbereich Informatik zuständig ist, die Vergütung: „Hochqualifizierte Informatiker bekommen in der freien Wirtschaft viel mehr, als wir es ihnen bieten können“, erläutert sie. Dennoch konnte eine Professur bereits besetzt werden.
Auch der Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus (EMT) nutzt die zusätzlichen Gelder, um neues Personal einzustellen. Drei neue Professuren sollen geschaffen und zur Hälfte aus Studiengebühren finanziert werden – jeweils eine in den Fächern Technikjournalismus, Maschinenbau und Elektrotechnik. Zudem wurden zwei zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Aber die Gelder werden auch anderweitig verwendet. „Wir haben mit den Studiengebühren zum Beispiel den Umbau des Radiostudios bezuschusst und nutzen sie, um aktuelle Softwareversionen zu kaufen oder Studierenden Softwareschulungen anzubieten“, erläutert Horst Rörig, Dekanatsassistent im Fachbereich EMT.
Mehr Literatur für bessere Bildung
Ein Fünftel der Studiengebühren – also 100 Euro pro zahlendem Studierenden – gehen an die Bibliothek: „Dabei handelt es sich um einen reinen Literaturetat“, sagt Bibliotheksleiter Armin Ehrhardt. Um herauszufinden, wo Bedarf für die Anschaffung neuer Medien ist, setzen die Mitarbeiter der Bibliothek vor allem auf den Dialog mit Studierenden und Lehrenden. Es wird zudem überlegt, das Serviceangebot der Bibliothek zu erweitern – etwa in Form von längeren Öffnungszeiten – und die Studiengebühren für die Finanzierung zu nutzen.
Interne Kontrolle
Im Zusammenhang mit der Einführung der Studienbeiträge wurde ein Gremium zur Überprüfung der Qualität von Studien- und Prüfungsorganisation an der Fachhochschule gebildet. Auf Grundlage des Gesetzes zur Erhebung von Studienbeiträgen und Hochschulabgaben (StBAG) wird es selbstständig tätig und gibt dem Präsidium Empfehlungen, sollte es bei seiner Arbeit Mängel feststellen.
Leiter der Kommission ist Uwe Schöpe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bonner Akademie: „Bei unserer Arbeit konzentrieren wir uns darauf, Lösungen zu finden, die möglichst vielen Studierenden zu Gute kommen“, so Schöpe. Daher wurde ein Regelwerk zum Umgang mit den Studiengebühren erarbeitet, das sich zum Beispiel damit beschäftigt, bis wann die Gebühren bezahlt werden müssen.
Das Prüfungsgremium ist auch Ansprechpartner für Beschwerden, die mit der Lehr- und Studienorganisation zusammenhängen. „Studierende sind dann mit ihren Anliegen bei uns richtig, wenn es beispielsweise um zu Recht oder zu Unrecht erhobene Studiengebühren geht“, erläutert Schöpe. Er beurteilt die momentane Studienorganisation positiv: „Meinem Eindruck nach, laufen die Prozesse an der FH Bonn-Rhein-Sieg sehr gut ab. Auch im Vergleich zu anderen Hochschulen.“
Artikel vom 16.12.2008
Nutzen Sie die Möglichkeit, die gedruckte Ausgabe des "doppelpunkt:" zweimal jährlich zu beziehen und bereits veröffentliche Ausgaben nachzubestellen. mehr...