Von Jakob Porwol
Am 22. Oktober fanden die Hochschulwahlen für 2009 statt – mit einer ernüchternden Wahlbeteiligung bei den Studierenden. Lediglich 20 Prozent von ihnen nahmen ihr Wahlrecht wahr. Fast 4000 Studierende haben ihre Stimme nicht abgegeben, dabei können studentische Vertreter in den Gremien der Hochschule mitentscheiden und Einfluss ausüben.
Das wichtigste Gremium im Fachbereich
Die Fachbereichsräte setzen sich überwiegend aus Hochschullehrern zusammen, aber auch wissenschaftliche und sonstige Mitarbeiter sowie Studierende sind vertreten. Die Anzahl der Mitglieder hängt von der Größe des Fachbereichs ab. Die studentischen Vertreter werden jeweils für eine Dauer eines Jahres gewählt.
In monatlichen Sitzungen wird von den Mitgliedern eines Fachbereichsrats über Verbesserungen und Veränderungen, Anschaffungen und Personalfragen diskutiert und entschieden. Bei diesen Entscheidungen wird der Einfluss der studentischen Vertreter oftmals unterschätzt: „Wir können durchaus mitbestimmen, was in unserem Fachbereich geschieht. In den Sitzungen können wir uns einbringen und uns für die Interessen der Studenten unseres Fachbereichs einsetzen“, sagt Caroline Funk, BWL-Studentin im vierten Semester und Mitglied im Fachbereichsrat des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften.
Initiative der Studierenden ist wichtig
Allerdings bringen sich nur wenige Studierende aktiv in die Hochschulpolitik ein. Dabei kann jeder seine Anliegen dem Fachbereichsrat vortragen, denn die Sitzungen sind öffentlich. „Dies ist aber eher selten“, bedauert Funk, „denn es interessieren sich nur wenige für unsere Arbeit. Dabei betreffen die Entscheidungen alle Studenten eines Fachbereiches.“
So kommt es dazu, dass nicht immer etwas im Sinne der Studierenden bewegt werden kann, weil oftmals Missstände nicht angesprochen werden und es an Ideen oder Anreizen fehlt. Es sei wichtig, so Funk, dass Studierende mitwirken, damit Entscheidungen im Sinne aller getroffen werden könnten.
Software auch für Wirtschaftswissenschaftler
Aktuell versucht der Fachbereichsrat Wirtschaftswissenschaften Sankt Augustin, Software-Lizenzen auch den Studierenden zugänglich zu machen. „In anderen Fachbereichen kann jeder Student eine Windows-Lizenz bekommen. Das soll künftig auch bei uns möglich sein“, sagt Funk. Darüber hinaus soll erreicht werden, dass Prüfungsergebnisse demnächst per E-Mail an die Studierenden versendet werden.
Die aktive Mitarbeit im Fachbereichsrat trägt aber auch zur persönlichen Entwicklung bei. Funk: „Ich habe nun mehr von meinem Studium.“ Durch die Mitarbeit ist die Möglichkeit, Kommilitonen und Hochschule besser kennenzulernen, größer und „man ist mit den Professoren mehr auf Augenhöhe“, berichtet Caroline Funk.
Artikel vom 01.03.2010
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