Von Eva Tritschler
DAAD-Generalsekretär Christian Bode und Hochschulpräsident Hartmut Ihne (von links) begrüßten einen Teil der DAAD-Stipendiaten. Foto: Eva Tritschler
Zehn der Stipendiaten studieren im Fachbereich Informatik Autonome Systeme, vier studieren am Campus Rheinbach in den Angewandten Naturwissenschaften in dem Masterstudiengang Medical Science und eine Studentin ist in International Media Studies eingeschrieben. Die jungen Leute kommen aus Afghanistan und dem Jemen, aus Mexiko, Pakistan und der Russischen Förderation sowie aus Vietnam.
„Change by Exchange“
Dass die Stipendiaten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im wesentlichen auf diese Fächer beschränkt sind, liegt an den Förderrichtlinien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Mit Ausnahme des Faches Germanistik fördert er nur Master- und PhD-Programme. „Wir geben mehr als 300 Millionen Euro für Stipendien aus“, sagte Bode und nennt auch gleich die Idee dahinter: „Change by Exchange.“ Die Welt verändere sich, und der DAAD begleite diesen Wandel des Globus positiv.
Probleme: Kinderbetreuung und Studierbarkeit
Grundsätzlich besucht der DAAD alle Hochschulen in Deutschland während eines Semesters. Nicht nur um sie zu begrüßen und auf Termine hinzuweisen, sondern vor allem auch um zu hören, ob sie Schwierigkeiten oder andere Anliegen haben.
Und da gab es bei dem Treffen zwei Themen. Die Suche nach einem Kindergartenplatz zur Betreuung eines Kleinkindes unter drei Jahren und – einmütig vorgetragen von den Betroffenen – das Problem, dass das Studienprogramm aus organisatorischen Gründen in der Regelstudienzeit kaum zu schaffen wäre.
Hier horchten DAAD-Generalsekretär Bode und Hochschulpräsident Hartmut Ihne genauer hin. „Wir wollen ehrliche Curricula“, sagte Bode nicht zuletzt an die Adresse des Präsidenten. „Masterstudiengänge müssen tatsächlich in der angegeben Zeit abgeschlossen werden können. Der DAAD akzeptiert keine ‚heimlichen’ fünftsemestrigen Curricula.“
Botschafter der Hochschule
Der Präsident bekundete ein ureigenes Interesse der Hochschulleitung, sich der Problematik anzunehmen: „Wir möchten zunehmend internationalisieren und noch weiter wachsen. Die Zahl der ausländischen Studierenden soll auf rund 800 verdoppelt werden.“ Um das zu erreichen, muss die Qualität in jeder Hinsicht stimmen, denn die Absolventen berichten natürlich anderen über ihre Studienzeit. „Sie sind Botschafter unserer Hochschule, wenn Sie nach dem Studium in die Welt hinausgehen“, sagte Ihne.
Die Studierenden machten selbst direkt Vorschläge, was vielleicht im Vorfeld getan werden könnte, um künftigen „Master-Erstis“ das Studium zu erleichtern. Denn sie vermuten, dass die Probleme darauf beruhen, dass die Gruppen zu Studienbeginn sehr heterogen wären.
DAAD-Freundeskreis
Am Schluss stellte Rainer Dobbelstein den DAAD-Freundkreis (FK) vor, dessen Regionalgruppe für die Uni Bonn, die Internationale FH Bad Honnef und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zuständig ist. Der Freundeskreis organisiert für die Stipendiaten einmal monatlich ein Treffen in Bonn, dazu besondere Einzelveranstaltungen und Exkursionen.
Stipendiatentreffen im Juli
Doch während das – wenn auch empfehlenswert – freiwillig ist, sei das Treffen der Stipendiaten unter anderem aus NRW und Rheinland-Pfalz ( 9. bis 11. Juli 2010 in Bonn) Pflicht für alle, betonte Bode. Bundespräsident Horst Köhler wird ebenfalls da sein und zu den Teilnehmern sprechen.
Artikel vom 21.01.2010
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