Von Thi Canh Tien Le
Praxissemester in Brisbane: Maschinenbaustudent Yusuf Caliskan. Foto: Privat
Unsicherheit, die Angst, dem eventuell nicht gewachsen zu sein, sowie die Ahnungslosigkeit, was in der Ferne auf einen zukommt, hindern viele am Entschluss, ihr Praxissemester im Ausland zu verbringen. Das Akademische Auslandsamt der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bietet Unterstützung an, wenn es darum geht, ein Auslandssemester vorzubereiten: Es gibt Informationen und hilft dabei, finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite, etwa Auslands-BAföG, oder in Form von Stipendien zu bekommen.
Gemischte Gefühle vor dem Start ins Ungewisse
Ist nun alles bereits bis ins letzte Detail geplant und sind die Koffer schon gepackt, heißt es nur noch, den Tag der Abreise abzuwarten. Mit großen Erwartungen und einer Mischung aus Vorfreude auf das erhoffte Traumziel und der Erkenntnis, die vertraute Heimat für eine gewisse Zeit hinter sich lassen zu müssen, sieht man dem Tag der Abreise nun entgegen. So ging es auch Maschinenbaustudent Yusuf Caliskan, der sich dafür entschieden hatte, sein Praxissemester in Brisbane zu absolvieren: „Unvorbereitet und mit der Erwartung, meine Sprachkenntnisse verbessern zu können, bin ich nach Australien gereist. Anfangs fiel es mir dort nicht leicht, da ich auf der Suche nach einer Unterkunft war. Erst als sich das Problem gelöst hatte, konnte ich mich langsam in Brisbane einleben.“
Heimweh kann auch bei der schönsten Landschaft kommen
Der Weg ins Ausland ist anfangs nicht immer einfach. Die Berührung mit einer womöglich zuvor völlig fremden Kultur, die fremde Sprache und die Gewöhnung an ein völlig anderes Klima stellen anfänglich eine gewisse Herausforderung dar. Nicht selten kommt es vor, dass den einen oder anderen, trotz der schönen Landschaft und dem faszinierenden Neuen, dann doch einmal das Heimweh packt.
Neue Kontakte können hilfreich sein
Dennoch entnimmt man aus Erzählungen und Berichten von Studierenden, die diese Erfahrungen gemacht haben, dass sie die Entscheidung, ins Ausland gegangen zu sein, nie bereut haben, und einige dies in naher Zukunft sogar wiederholen möchten. Viele Studierende sind von ihrer Reise geprägt und sehen sie weitgehend als Förderung für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit, die unbezahlbar ist: „Meine Erwartung, dort meine Sprachkenntnisse deutlich verbessern zu können, hat sich durch den leider zu kurzen Aufenthalt nicht ganz erfüllt. Das Praxissemester im Ausland zu absolvieren, kann ich jedoch jedem nur empfehlen. Die vielen Erfahrungen, die man in fremden Ländern sammelt, und die Menschen, die man dort kennenlernt und mit denen man Kontakte knüpft, sind für das spätere Berufsleben wichtig und hilfreich“, gibt Yusuf Caliskan den Studierenden, die vor dieser Wahl stehen, mit auf den Weg.
Artikel vom 03.03.2010
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