Von Helen Arnold
Praktikum in Palma de Mallorca: Unerwartet wunderschön, Panorama an der Cala S’Almonia. Foto: Helen Arnold
Ich entschied mich erst sehr spät, mein Praxissemester in Spanien zu verbringen. Von Freunden hörte ich: „Ja, geh einfach mal ins Akademische Auslandsamt (AAA) zu Frau Schneider, drüben bei den Wirtschaftlern“, und genau das tat ich auch. Zu meiner Überraschung erfuhr ich, dass ich Geld bekommen würde. Und das, obwohl die Anmeldefrist längst überschritten war. Vera Schneider kümmert sich um Studienaufenthalte im Ausland und steht für Fragen jederzeit zur Verfügung. Zuerst wird nach der richtigen Fördermöglichkeit gesucht. Bei einem Austausch innerhalb Europas kommen zwei Programme der Europäischen Union in Frage: Erasmus und Leonardo da Vinci. Da ich mein Praktikum in Spanien machen wollte, lag Erasmus nun in greifbarer Nähe, denn Leonardo betrifft nur Absolventen, die ins Ausland möchten. Aber so weit war ich noch nicht. „Ich habe mich bereits ein halbes Jahr vorher angemeldet, so hatte ich die erste Rate direkt zu Beginn meines Praktikums“, sagt Benjamin Hödtke, Technikjournalismus-Student an der FH. Er arbeitete für drei Monate bei einem österreichischen Radiosender. Aber so einfach war es bei mir nicht, weil ich mich viel zu spät mit dem Gedanken an einen Auslandsaufenthalt befasst und um entsprechende Förderung gekümmert habe.
Mindestens drei Monate ins Ausland
Die Voraussetzungen für eine Förderung durch den DAAD sind in den jeweiligen Prüfungsordnungen des Studienganges festgelegt. Eine Zusage oder am besten ein Vertrag mit dem Unternehmen sollte vorliegen. Und um das Geld in Höhe von 350 Euro pünktlich zu erhalten, sollten auch die Antragsunterlagen mindestens einen Monat vorher beim DAAD eingereicht werden. Wichtig ist auch zu beachten, dass das Praktikum zwischen drei und zwölf Monate dauern muss, damit eine Förderung möglich ist. Und das geht derzeit in 31 Ländern: Alle Mitgliedsstaaten der EU, die Türkei sowie Island, Liechtenstein und Norwegen kommen in Betracht. Nicht zu vergessen die kanarischen Inseln, Guadeloupe oder auch die portugiesischen Azoren.
Europäisches Ausland oder Übersee, beides wird gefördert
Studierenden, die einen Aufenthalt in einer Universität planen, stehen maximal 300 Euro zur Verfügung. Und wenn dann der Papierkram erledigt ist und Krankenversicherung, Unfallversicherung und alle Verträge unterschrieben sind, kann es losgehen. Vor dem Ausflug ins Ausland ist es jedoch ratsam, sich auch mit dem Gastland und dessen Traditionen auseinanderzusetzen. Christian Dahlhausen verbrachte zehn Monate an der Universität Honolulu auf Hawaii: „Dort gibt es keine normale Zeit, dort gibt es Hawaii Time, man kommt einfach immer mindestens zehn Minuten später“, sagt der Student in Business Information Systems. Denn mit dem richtigen Programm werden auch Aufenthalte im nichteuropäischen Ausland gefördert. Aber auch hierfür gilt: Unbedingt rechtzeitig anmelden!
Weitere Informationen:
Akademisches Auslandsamt der
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg
Raum E 049, Tel. 02241/865-628
Artikel vom 16.12.2008
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