Unkomplizierte Hilfe durch Notstipendien
von Melanie Garofalo
Schnelle und unkomplizierte Hilfe durch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Mit Notstipendien sowie Deutsch- und Englisch-Sprachkursen möchte die Hochschule Studierenden aus der Ukraine, die vom Krieg betroffen sind, helfen.

Zeichen der Solidarität: LED-Wand am Campus Sankt Augustin in den Farben der ukrainischen Flagge. Foto: Melanie Garofalo
„Mit Entsetzen verfolgen wir die schrecklichen Bilder aus der Ukraine.“ Mit diesen Worten begannen Hochschulpräsident Hartmut Ihne und Kanzlerin Angela Fischer ihre E-Mail an alle Studierenden und Beschäftigten der Hochschule zum Krieg in der Ukraine. „Der Angriff gilt auch uns allen, weil er sich gegen freiheitliche Gesellschaften richtet und gegen die Freiheit des Denkens und des Handelns“, heißt es in der E-Mail weiter.
Seit der Nachrichtl sind einige Wochen vergangen und die Hochschule hat in kürzester Zeit als Reaktion auf den Krieg verschiedene Maßnahmen ergriffen. Als Zeichen der Solidarität leuchtet die LED-Wand am Campus Sankt Augustin in den Farben der ukrainischen Flagge und zeigt das Wort „Frieden“ in mehreren Sprachen. Sämtliche Kooperationen mit russischen Partnerhochschulen setzte die Hochschule sofort aus. Dennoch machen Kanzlerin und Hochschulpräsident deutlich: „Wir nehmen auch weiterhin russische Studierende bei uns an der Hochschule auf.“
Nicht nur finanzielle Unterstützung geplant
Die Hochschule hat zudem einige Maßnahmen verabschiedet, um die finanziellen Sorgen Betroffener abzumildern. Ein Mittel dabei ist die Gründung eines Hilfefonds. Studierende mit ukrainischer Staatsangehörigkeit können dadurch ein Notstipendium erhalten – weitere Zuschüsse gibt es bei der Aufnahme von Angehörigen. „Die Bewerbung ist im Vergleich zu anderen Stipendien ganz unkompliziert“, erklärt Paulina Hinz, Koordinatorin der Geflüchtetenprojekte im International Office.
Das International Office plant weitere Unterstützungsangebote für Betroffene, beispielsweise Deutsch- und Englisch-Sprachkurse. Für Beschäftigte der Hochschule soll es Workshops geben, um sie auf den Umgang mit geflüchteten Studierenden vorzubereiten. Eine Übersicht aller Maßnahmen der Hochschule findet sich auf der Internetseite „H-BRS-Notfallfonds 2022“. „Die Website soll dazu dienen, dass ukrainische Geflüchtete sich ein Bild davon machen können, welche Leistungen es an der Hochschule gibt“, erläutert Paulina Hinz. Aber auch Anlaufstellen für weitere Informationen und Beratung in der Region sind online zu finden.
Neben den aktuellen Maßnahmen für ukrainische Geflüchtete bietet das International Office auch eine Reihe weiterer Leistungen für alle Studierenden an, beispielsweise die Unterstützung bei Auslandssemestern oder Praktika im Ausland und die Betreuung internationaler Studierender. „Das International Office ist für alle Studierenden da“, betont Paulina Hinz. Dennoch lag in den vergangenen Wochen ein Fokus auf der Einrichtung des Notfallfonds, denn: „Das ist alles in kurzer Zeit aus dem Nichts entstanden.“
Weiterführende Links:
International Office der Hochschule
H-BRS-Notfallfonds 2022Für studieninteressierte Geflüchtete
Artikel vom 13.06.2022
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