Von Daniil Lobko
Ehemaliges Robert Gordon's Hospital: Keimzelle der Universität. Foto: Steven Smith
Von 1750 bis heute
Die Entwicklung der Robert-Gordon-Universität ist tief in der schottischen Geschichte verwurzelt. Im Sommer 1750 wurde das Robert Gordon's Hospital zunächst als Schule gegründet. Das Geld stiftete Robert Gordon, Sohn eines schottischen Kartenzeichners. Mit der Zeit veränderte sich das Robert Gordon's Hospital, so dass ihm im Jahr 1992 der Hochschulstatus zugesprochen wurde, außerdem hat es sich vergrößert: Das erste historische Gebäude, genannt Schoolhill-Campus befindet sich im Stadtzentrum von Aberdeen und der zweite, neue und moderne Garthdee-Campus, wurde im Süden der Stadt errichtet. Die Architektur des neuen Gebäudes entwarf Norman Foster, der den Freedom-Tower als Nachfolge der World Trade Center erdachte. Ein Shuttlebus bringt die Studierenden vom Schoolhill- zum Garthdee-Campus. Zusammen mit der Universität Aberdeen gibt es rund 20.000 Studierende in Aberdeen – entsprechend angenehm ist das Studentenleben in der Stadt an der ostschottischen Meeresküste.
Ausbildung unter der Lupe
An der Robert-Gordon-Universität gibt es zehn Fachbereiche. Mit klassischen Fächern wie Maschinenbau, Betriebswirtschaftslehre, Informatik und Jura sowie Studiengänge wie Architektur, Kunst und Design bietet die Uni ein breites Spektrum. Doch nicht nur die Vielfalt der Fachbereiche macht die Robert-Gordon-Universität attraktiv: An dieser Universität legt man großen Wert auf praxisnahe Ausbildung und Zusammenarbeit mit Unternehmen. Laut einer Statistik fanden im Jahr 2002 rund 98 Prozent der Absolventen einen Job oder haben weiter studiert, der schottische Durchschnitt liegt bei 67 Prozent.
Vorteilhafte Verbindung
Zwischen der Robert-Gordon-Universität und der FH Bonn-Rhein-Sieg besteht eine Verbindung, die sich vor allem im Fach Biologie widerspiegelt. „Seit der Gründung des Studiengangs sind sehr starke internationale Beziehungen entstanden“, sagt Gerd Knupp, Professor im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften. Studenten der Biologie können zwei Bachelor-Abschlüsse erwerben, einen an der FH und einen in Aberdeen. Diese moderne Hochschule ist sehr interessiert an ausländischen Studierenden. Im Jahr 2003 kamen 770 der insgesamt 7800 Studierenden aus dem Ausland.
Aus erster Hand
Ursula Moringen studiert in Rheinbach Biologie und war für sieben Monate an der Robert-Gordon-Universität. „Die Prüfungen an der Uni da sind ziemlich gewöhnungsbedürftig", sagt sie. So gebe es viele Prüfungen, die nach dem Multiple-Choice-Verfahren aufgebaut sind. Außerdem seien alle Prüfungen schriftlich, was an der FH Bonn-Rhein-Sieg nicht der Fall ist. Dafür ist laut Moringen die Landschaft in Schottland schöner. „Mit ein bisschen Autofahrt ist man im schottischen Hochland. Das ist traumhaft.“ Und obwohl Ursula Moringen recht gut englisch spricht, hatte sie anfangs Probleme: „Es vergeht eine gewisse Zeit, bis man sich eingelebt hat und man den schottischen Akzent versteht.“
Weiterführende Links:
Internationaler Studiengang Biology
Informationen zum Studium an der Partnerhochschule Robert Gordon University (PDF-Datei)
Abschlusspräsentation "Auslandssemester an der Robert Gordon University" (PDF-Datei)
Artikel vom 10.07.2006
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