von Larissa Weber
Wie eine Welle trägt auch ein Auslandsstudium die Studierenden: Man lernt, wie es ist, fremd zu sein, trifft Menschen aus der ganzen Welt und erweitert seinen Horizont. Australien ist deshalb nicht nur ein Paradies für Surfer. Foto: © EpicStockMedia - Fotolia.com
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat viele Partnerhochschulen auf der ganzen Welt. Eine von ihnen ist die Griffith-Universität in Brisbane, Australien. Diese Hochschule, 1971 gegründet, ist eine der größten Universitäten im Bundesstaat Queensland und pflegt einen regen Austausch mit Universitäten weltweit. Insgesamt verteilen sich 43.000 Studierende aus 131 Ländern auf fünf Campusanlagen, die sich zwischen Brisbane und der Goldküste befinden. Neben den Fakultäten Wirtschaft und Handel, Bildende und Darstellende Kunst, Bildung, Gesundheit und Freizeit, Recht und Kriminologie gibt es auch Ingenieurwissenschaften, Natur- und Umweltwissenschaften sowie Technologie und Informationstechnik.
Wenn man sich für ein Auslandsstudium entscheidet, ist es wichtig, früh mit der Planung anzufangen. Man muss sich um einen Studienplatz kümmern, um eine Krankenversicherung, ein Bankkonto, um das Visum, einen Flug, möglicherweise anfallende Impfungen und natürlich um die Finanzierung des ganzen Auslandsaufenhalts.
Ein Auslandssemester in Australien ist vor allem gut, um die englische Sprache besser beherrschen zu lernen, es nimmt die Angst, die Sprache im Alltag zu benutzen. Bei Bewerbungen ist es ein dicker Pluspunkt im Lebenslauf. Auch wenn das Studium der Anlass ist, geht es in einem Auslandssemester nicht nur um das Studium. Darüber hinaus lernt man die australische Lebenskultur kennen.
Studieren, reisen und Freunde finden
Frank Lüghausen, Student der Betriebswirtschaft in Sankt Augustin, studierte im Sommersemester an der Griffith University. Seinen Eindruck von Brisbane fasst er zusammen: „Das Leben in Brisbane und Australien war im Vergleich zu Deutschland ziemlich entspannt, der No-Worries-Lifestyle in Australien färbt relativ schnell ab, und vor allem als gestresster Deutscher ist das sehr angenehm.“ Außerdem lernte Frank Leute aus der ganzen Welt kennen, „was meinen Horizont stark erweitert hat“.
Lüghausen nutzte die Gelegenheit, am anderen Ende der Welt zu sein, und bereiste ausgiebig den Kontinent. Für ihn gehörten neben dem Studium die Roadtrips mit anderen Studierenden zu seinen besten Erfahrungen: In der Semesterpause hat er mit fünf Kommilitonen ein Auto gemietet. Australien stellt zudem einen guten Startpunkt für einen Aufenthalt in Asien dar.
Die finanzielle Seite nicht unterschätzen
Allerdings hat ein Auslandsstudium auch einen Haken, die Finanzierung. An der Griffith-Universität werden Studiengebühren fällig. Dazu kommen der Flug, eine Unterkunft, Lebensmittel und natürlich Geld für mögliche Reisen und Freizeitaktivitäten. Es wäre zu schade, den Weg in ein so entferntes Land zu machen und dort nichts unternehmen zu können.
Für die Studierenden des Fachbereichs Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus entfallen aufgrund einer Vereinbarung zwischen den Hochschulen die Studiengebühren. BWL-Student Frank Lüghausen musste hingegen alles selbst finanzieren: Ersparnisse, Unterstützung der Eltern und ein DAAD-Promos-Stipendium machten es möglich. Die Studiengebühren machen etwa 6500 Euro aus, den kompletten Aufenthalt beziffert Lüghausen mit rund 20.000 Euro: „Ich kann die Griffith-Universität aber uneingeschränkt empfehlen – man muss abervorher eine detaillierte Finanzplanung machen.“
Artikel vom 27.06.2014
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