Uni Istanbul: Eine der besten der Welt
von Duygu Cetin
Die Universität in Istanbul hat nicht nur zahlreiche Studiengänge zu bieten, sondern auch eine sehr interessante Geschichte zu ihrer Entstehung. Dank vielfältiger Fachrichtungen können sich alle Studenten weltweit für ein Auslandssemester dort bewerben. Durch erfolgreiche Lehren zählt sie nun zu den besten Universitäten weltweit.

Feuerwachturm und Eingangstor: Bedeutende Wahrzeichen der Universität Istanbul, die bis 1846 „Haus der Wissenschaften“ hieß. Foto: Universität Istanbul
Die Partneruniversität der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Istanbul hat eine lange Geschichte: Die Universität Istanbul wurde 1453, dem Jahr der Eroberung von Konstantinopel durch Fatih Sultan Mehmet II gegründet und zählt zu den ersten zehn in Europa gegründeten Universitäten. Sie bestand bei ihrer Gründung aus zwei Gebäuden: aus der Hagia Sophia und aus der Zeyrek-Moschee. Dort wurden in den ersten 18 Jahren Islamwissenschaften, Kunst und Naturwissenschaften unterrichtet. Das lag unter anderem daran, dass Fatih Sultan Mehmet II Istanbul nicht nur zu einem staatlichen Zentrum, sondern auch zu einem Wissenschafts- und Kulturzentrum machen wollte. Deshalb wurden Intellektuelle aus den Nachbarländern nach Istanbul eingeladen, um ihre Kenntnisse zu vermitteln.
Im Jahr 1846 wurde beschlossen, ein eigenes Universitätsgebäude namens Darülfünun (Das Haus der Wissenschaften) zu errichten. Nach der Ausrufung der Türkischen Republik 1923 durch Mustafa Kemal Atatürk wurde das Haus der Wissenschaften in Universität Istanbul umbenannt.
Noch heute ist der Feuerwachturm auf dem Hauptcampus der Universität im Stadtteil Beyazit ein wichtiges Element der Istanbuler Skyline. Auch das Tor am Haupteingang hat eine historische Bedeutung und ist allgemein ein Symbol für Universitäten in der Türkei, da man sich durch die ersten Schritte durch das Tor seinen Träumen nähert.
Unter den besten Unis weltweit
Heute steht die Universität Istanbul auf der Liste der „Worlds Best 500 Universities“ der Jiao Tong University in Shanghai und ist laut Berichten des Hochschulrates die Universität in der Türkei, die die meisten wissenschaftlichen Beiträge publiziert. Die Universität besitzt einen Hauptcampus in Beyazit sowie vier weitere in Vezneciler, Avcilar und Capa auf der europäischen Seite sowie in Kadiköy auf der asiatischen Seite Istanbuls.
Aktuell studieren an der Universität 70.614 Studierende, davon sind rund die Hälfte weiblich. Die Universität hat 17 Fakultäten, am gefragtesten sind Literatur, Wirtschaftswissenschaften und Jura. Auch Theologie und Naturwissenschaften sind beliebte Studienfächer. Insgesamt bilden 4.054 Personen das akademische Personal, Professoren, Dozenten, Doktoranden, Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiter. Der Frauenanteil beim wissenschaftlichen Personal liegt bei 53 Prozent.
Durch Austauschprogramme und die Unterstützung unterschiedlicher Organisationen können auch ausländische Studierende einen Teil ihres Studiums an der Universität Istanbul verbringen. Zurzeit sind das 357 Studierende, 314 davon werden über das Austauschprogramm Erasmus gefördert. Darüber hinaus beträgt die Anzahl der Beschäftigten in der Administrationen 6.170 Personen. Auch in der Verwaltung arbeiten etwa je zur Hälfte Frauen und Männer.
Ehemalige Studenten erhielten Nobelpreise
Die Universität hat zwei Nobelpreisträger hervorgebracht: Der Schriftsteller Orhan Pamuk erhielt 2006 einen Nobelpreis für Literatur, der Genetiker Aziz Sancar bekam aufgrund seiner Forschungen zur DNA-Reparatur 2015 gemeinsam mit Tomas Lindahl und Paul Modrich einen Nobelpreis für Chemie. Beide absolvierten ihr Studium an der Istanbuler Universität.
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Artikel vom 22.12.2021
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