Schon wieder: Gute Noten von Absolventen bei der KOAB-Studie
von Esther Hummel
Was tun nach dem Bachelor? Das Institut für angewandte Statistik (ISTAT) in Kassel befragt unter anderem dazu jährlich rund 70.000 Absolventen von gut 60 Hochschulen in Deutschland und Österreich. Diese KOAB-Absolventenstudie liefert Vergleichswerte, mit denen Hochschulen ihre Position sehr genau einschätzen und Erkenntnisse über die individuellen Übergänge ins Berufsleben ableiten können. Die jüngsten Ergebnisse: Absolventen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg starten gut in Wissenschaft und Wirtschaft.

Nach dem Bachelor-Abschluss: Masterstudium oder Berufseinstieg? Diese Entscheidung fällt je nach Fachrichtung im Erststudium sehr unterschiedlich aus. Foto: colorbox
Für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist das Kooperationsprojekt Absolventenstudien, kurz KOAB, ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung. „Wir wollen, dass unsere Absolventen erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt agieren können“, erklärt Cathleen Salega aus der Abteilung Evaluation und akademisches Controlling. Die Erhebung kläre über die Effektivität der Lehre auf und gebe Hinweise für Studienberatung, Career Service und Alumniarbeit.
In der aktuellen Befragung gaben 52 Prozent der Absolventinnen und Absolventen an, innerhalb der ersten anderthalb Jahre nach dem Bachelor noch einen Masterstudiengang begonnen zu haben. Natürlich variiert die Quote innerhalb der Studiengänge stark. Während im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften mit 95 Prozent fast jeder Absolvent einen Master anhängt, liegt die Quote bei den Wirtschaftsinformatikern nur bei 50 Prozent, bei den Informatikern bei rund 60 und bei den Elektrotechnikern sogar noch niedriger bei nur 45 Prozent.
Starke Schwankungen je nach Studiengang
Wie erklären sich diese deutlichen Unterschiede? Professor Michael Heinzelmann, Dekan des Fachbereichs Angewandte Naturwissenschaften, sieht zwei Ursachen. Zum einen gelte das Prinzip von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Informatiker beispielsweise seien so stark gefragt, dass Unternehmen versuchen, die Studierenden teilweise noch vor dem Bachelor-Abschluss zu gewinnen. Ganz so umkämpft sei der Arbeitsmarkt für die Naturwissenschaftler nicht. Und zweitens, so Professor Heinzelmann: „Naturwissenschaften sind kompliziert. Der Bachelor vermittelt die Grundlagen. Es braucht Zeit, bis man die komplizierte Materie verstanden hat. Die echte Berufsqualifizierung kommt daher erst im Master.“
Das deckt sich auch mit den Angaben der befragten Absolventen. 82 Prozent der Naturwissenschaftler gaben bei der anonymen Befragung an, in die Wissenschaft gehen zu wollen. Hierfür müssen die Alumni nicht selten promovieren. Rund ein Drittel der Befragten bleibt für den Master am Campus Rheinbach. Eine durchaus zufriedenstellende Zahl, meint die Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Weiterbildung, Professorin Iris Groß. „Grundsätzlich wünschen wir uns, dass Absolventen anderer Hochschulen bei uns ihren Masterabschluss machen – das gilt umgekehrt sicher auch für andere Hochschulen. Das bringt eine Vernetzung in der Forschungswelt der Hochschulen und Universitäten. Diese Hochschulwechsler bringen darüber hinaus Austausch und Bewegung in die Lehrinhalte.“, sagt Groß.
Weiterführender Link:
Die KOAB-Studien von ISTAT
Artikel vom 06.08.2018
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