Von Michael Mollen
Schon während seiner Ausbildung zum Fachangestellen für Bäderbetriebe wurde Daniel Stuch klar, dass dieser Job seinem „Drang nach Internationalität nicht gerecht werden würde“. Deshalb hat er sich im Anschluss für ein BWL-Studium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entschieden. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, einem Meisterbrief und einigen Jahren Berufserfahrung konnte er sich auch ohne Hochschulreife einschreiben.
Bereits bei der Studienwahl hatte Stuch den Wunsch „ein Semester in den USA zu verbringen“, da er bereits fünf Jahre dort gelebt hat. Doch es kam anders: Durch Gespräche mit Professoren und Erfahrungsberichte von Kommilitonen wurde sein Interesse an China geweckt. So absolvierte er sein Praxissemester bei Bosch in der chinesischen Stadt Changsha, rund 1000 Kilometer von Schanghai entfernt.
Auswandern? „Dafür bin ich zu heimatverbunden!“
Dort arbeitete er an einem Projekt, das nach Ablauf der Praktikumszeit aber noch nicht abgeschlossen war. So bot ihm Bosch an, für ein weiteres Jahr als festangestellter Organizational Change Manager dort zu bleiben. Stuch ließ sich dafür von der Hochschule beurlauben. Anschließend ging er zurück nach Deutschland und machte seinen Abschluss. Seitdem ist er für einen weiteren Auftrag wieder zurück in Changsha. An China reizen ihn vor allem die „Arbeit mit verschiedenen Kulturen und Menschen“ und das „kulturell vielschichtige Land“. In Changsha gäbe es kaum Ausländer, deshalb sei er dort etwas ganz Besonderes. Für immer in China zu bleiben kommt für Stuch aber derzeit nicht in Frage, da er dafür „zu sehr heimatverbunden“ sei.
Studieren ohne Hochschulreife
Für ein Studium ist die Hochschulreife nicht unbedingt erforderlich. Auch beruflich Qualifizierte können sich für ein Studium bewerben. Mit einem Meister in der Tasche ist es möglich, sich für alle Studiengänge einzuschreiben, ohne eine Eignungsprüfung abzulegen.
Wer eine Ausbildung absolviert und mindestens drei Jahre in dem erlernten Beruf gearbeitet hat, kann fachlich entsprechende Studiengänge studieren. Wer sich fachlich anders spezialisieren möchte, muss eine Zugangsprüfung bestehen oder ein Probestudium abschließen. Das Probestudium ist aber nur für zulassungsfreie Studiengänge möglich. Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen ist die Zugangsprüfung erfolgreich zu absolvieren. Die Hochschule hält derzeit vier Prozent der Studienplätze für beruflich Qualifizierte frei.
Weitere Informationen gibt es beim Studierendensekretariat der Hochschule.
Weiterführende Links:
Studieren ohne Hochschulreife
Changsha in China
Im Ausland studieren
Auslandsaufenthalte der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Artikel vom 25.11.2011
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