Von Christian Belzer
Smoothies, Trendgetränk in Amerika, gibt es dank FH-Absolventen bald auch in Deutschland
Nicolas Lecloux und Marco Knauf, seit vergangenem Wintersemester Diplom-Kaufmänner (FH), sowie Inga Koster, gründeten im Sommer eine GmbH um ihre Idee zu realisieren. Das war möglich geworden, weil das Trio einen Investor gefunden haben, der an diese Idee glaubt. Firmensitz ist mittlerweile Bonn.
Aber nicht erst seitdem arbeiten die drei acht bis zwölf Stunden am Tag für ihr Projekt. Knauf: „Ich dachte ich brauche das Gelernte nie wieder - und nun brauche ich alles!“ Sie verhandeln, telefonieren und recherchieren. Außer dem Engagement haben sie auch mehrere tausend Euro investiert. Neue Klamotten und Ausgehen rückten in weite Ferne, dafür kommen die Jungunternehmer ihrem Ziel immer näher.
Smoothies?
Smoothies sind Fruchtsäfte mit pürierten Früchten, deshalb ist der Drink sämig. Daher auch der Name: „Smooth“ ist das englische Wort für geschmeidig. In Amerika, England und den Niederlanden sind Smoothies das Trendgetränk. Während eines Auslandssemesters tranken Koster und Knauf diese Ganzfruchtsäfte und waren begeistert. Mit der Idee, diese auch in Deutschland anzubieten, kehrten sie zurück. An der FH half ihnen zunächst Professor Christoph Zacharias, der an der FH Existenzgründungs- und Mittelstandsmanagement lehrt. Er schrieb ein interdisziplinäres Projekt (IP) aus, bei dem Rezepte für Smoothies entwickelt wurden. Bei fünf der sechs Rezepte für die Smoothies sind exotische Früchte wie Acerola, Acai und Caju enthalten. Acerola ist die Frucht mit dem meisten Vitamin C auf der Welt. Die Sorte „Beerenmix“ enthält nur deutsche Früchte. An dem IP nahmen Studierende aus der Biologie, Chemie, Wirtschaftswissenschaften und eine Grafikerin teil.
Gewinner mit Plan
Als Diplomarbeit entwickelt Koster einen detaillierten Businessplan, wie man Smoothies auf dem deutschen Markt etablieren kann. Bei einem jährlichen Wettbewerb um den besten Businessplan vom Verband Neues Unternehmertum Rheinland (NUK) hat „the Smoothie Project“ in den ersten zwei von drei Stufen einen Hauptpreis gewonnen. „Das bedeutet noch nicht, dass wir auch in der dritten Stufe gewinnen“, so Koster. Hier muss eine finanzielle Planung für fünf Jahre mit möglichen Risiken und Chancen aufgestellt werden. Ende Juni stand dann fest: Die Jungunternehmer der FH belegten in der letzten Rund Platz 2 und gewannen ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro.
Der große Test
Koster, Lecloux und Knauf wollen ihre Smoothies als Premiumgetränk positionieren, was sich schon in der Optik der Flaschen zeigen soll: eine schlanke Flasche, ohne Etikett, sondern direkt bedruckt. Die Früchte werden in Brasilien püriert, schockgefroren, verschifft und in Deutschland verarbeitet und abgefüllt. 35.000 Flaschen à 250 Milliliter werden für den Test im August hergestellt. Für den Markttest versucht Lecloux seit zwei Monaten Kunden zu finden: „Alle bei denen wir uns persönlich mit unseren Smoothies vorgestellt haben, wollten bei dem Markt-Test mitmachen.“ Darunter finden sich Nobelhotels, Restaurants und Cafes in Bonn und Köln, Fitness-Center und drei Filialen der Rewe Supermarkt-Kette. Die Suche geht weiter: etwa 20 Interessenten aus dem Raum Köln Bonn werden noch gesucht.
Kontakt:
Telefon: 0228/387 33 10
E-Mail: Nicolas Lecloux
Artikel vom 04.08.2006
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