Firmengründung leicht gemacht
Von Melanie Feldmann
Ein bisschen Geld neben dem Studium verdienen. Schon erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln oder Kenntnisse vertiefen. Das sind die Gründe, die junge Studierende dazu bringen, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen. Markus Bopp, Informatikstudent im zweiten Semester, machte den ersten Schritt in diese Richtung. Mit der Firma php-Projekt startete er gerade in die Selbstständigkeit.

Der Junggründer Markus Bopp (Mitte) mit den Mitarbeitern Andreas König (li.) und Jan Heger. Foto: Melanie Feldmann
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Firma, die vor allem php-Datenbanken für Websites erstellt. Also den Schwerpunkt auf die Technik hinter der Oberfläche, hinter dem Design legt. Markus hat sich mit Kommilitonen zusammengetan. "Es ist ein Zusammenschluss von Informatikern mit unterschiedlichem Know-how", kommentiert der Junggründer die Unternehmensstruktur.
Wie für viele andere Start-ups an der Fachhochschule war die erste Anlaufstelle für Markus Bopp Udo Scheuer von der Stelle Wissens- und Technologietransfer. Er stellt die Weichen für junge Gründer mit neuen und wirtschaftstauglichen Ideen. Mit dem Programm Supra, dem Start-up Programm für Neugründer, wird den Studenten nicht nur bei der Wahl der Rechtsform und einer preiswerten Unterbringung im Gründercampus der Fachhochschule weitergeholfen. Udo Scheuer ist auch immer darum bemüht, engen Kontakt zu Firmen im Rhein-Sieg-Kreis zu halten.
Dabei soll vor allem das neue Projekt von Supra "Grüner Apfel" helfen: Den Neugründern wird ein Workshop angeboten, in dem sie zusammen mit einem erfahrenen Coach aus der Wirtschaft eine Präsentation ihres Unternehmens erarbeiten. Ziel des Workshops ist es, einen Pool mit möglichst vielen Präsentationen der Jungunternehmen aufzubauen. Diese Präsentationen werden Firmen angeboten. Nach der Vorführung geben die Unternehmen den Start-ups hilfreiche Tipps, was gut gelungen oder noch verbesserungswürdig ist. Die Junggründer sollen Routine bekommen, sich und ihre Firma vorzustellen. "Das positive Feedback einer angesehenen und etablierten Firma stärkt das Selbstvertrauen in sich und die eigene Sache ungemein", erklärt Udo Scheuer einen Hintergedanken des Projektes.
Ein weiteres Ziel von Supra ist es, speziell Studentinnen die Unternehmensgründung näher zu bringen. Um das zu erreichen, wurden bis Ende Juni vier Mensaforen abgehalten – Informationsstände zur Firmengründung direkt neben dem Eingang zur Mensa. Vorlesungen zur Unternehmensgründung, die auf weibliche Studierende zugeschnitten sind, sollen folgen.
Der Erfolg der Neugründungen müsste eigentlich für sich sprechen. "Nur eines von 30 Unternehmen, die bisher an der FH gegründet wurden, ist von der Bildfläche verschwunden", stellt Udo Scheuer fest.
Viele Firmen werden nach dem Studium noch weitergeführt und etablieren sich mit einem kleinen Stab von Angestellten in der Wirtschaft. Der enge Kontakt mit der Fachhochschule soll aber weiter bestehen. Es wird versucht, die Firmen in der Nähe anzusiedeln. Die Vision ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Fachhochschule als optimales Bindeglied zwischen Studium und Beruf fungieren kann.
Artikel vom 23.06.2003
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