Von Arash Motlagh
Vismagine-Gründer Christian da Silva Caetano: Von virtuellen Welten seit der schule begeistert Foto: Eric Lichtenscheidt
Heute ist das Unternehmen führend bei der 3D-Visualisierung von Architektur und hat als Vorreiter der ganzen Branche Impulse gegeben.
Unter dem Motto „Sehen, bewegen, interagieren – in 3D“ realisiert das kleine und innovative Unternehmen unter anderem städtebauliche Großprojekte bereits lange vor dem ersten Spatenstich als interaktive 3D-Umgebung.
Virtuelles Flanieren am Rheinauhafen
Ein regionales, aber repräsentatives Projekt war zum Beispiel die Produktion des virtuellen Rheinauhafens für die Stadt Köln. Dabei hat das Unternehmen eine interaktive, architektonische und dreidimensionale Visualisierung erstellt, die den Kölner Bürgern die städtebauliche Vision der Planer und Investoren visuell und detailliert, gleichsam erlebbar, erläutern sollte. Vismagine kann dabei nicht nur Außenbereiche darstellen, sondern auf Wunsch auch Innenräume visualisieren.
Wohnungssuche in der dritten Dimension
Das aktuelle Projekt der Firma betrifft nicht zuletzt auch die wohnungssuchenden Studierenden der Region Bonn/Rhein- Sieg. Mit Unterstützung der Hochschule will die Firma die bislang zweidimensionale Grundriss-Darstellung auf Immobilienportalen in die dritte Dimension befördern, „mit bislang vielversprechenden Ergebnissen“, so da Silva Caetano.
Aber auch aus anderen Branchen ist die 3D-Visualisierung nicht mehr wegzudenken. Neben der steigenden Menge an 3D-Inhalten im Kino, sind auch im Film- und Werbealltag dreidimensionale Inhalte heute sehr gefragt. Schlägt man eine größere Zeitschrift auf, sind über 90 Prozent der Werbebilder, von der Zahnbürste bis zum abgelichteten Automobil, inzwischen 3D-Werke und keine Fotografien mehr. „Die besonderen Stärken einer 3D-Visualisierung liegen in ihrer Flexibilität und in der Unabhängigkeit von physikalischen Gesetzen. Jedes Motiv ist realisierbar“, erklärt da Silva Caetano.
Weiterbildung als Schlüsselqualifikation
Neben dem Hauptsitz in Niederkassel betreibt das Unternehmen ein Schulungszentrum für 3D-Software und Content-Creation in Düsseldorf. Dort wird vermittelt, wie und mit welchen Tools sich hochwertige dreidimensionale Visualisierungen effektiv, praxisnah und effizient produzieren lassen. Unterstützend hat die Firma ein Fachbuch mit dem Titel „3D Architektur Visualisierung“ veröffentlicht, das sich an Anfänger richtet und den Einstieg in die professionelle Visualisierung erleichtern soll.
Vor seinem Studium absolvierte der junge Unternehmer ein zweijähriges Praktikum in einem Architekturbüro, wo er für die Visualisierung von architektonischen Projekten zuständig war. Das Interesse für die dritte Dimension war aber schon während seiner Schulzeit aufgekeimt. Motiviert durch Filme wie „ToyStory“ und „Der Rasenmähermann“ machte er sich auf, die informationstechnischen Hintergründe und das Basiswissen zu erlangen, um solche Grafiken selber programmieren zu können. Das Studium des Fachs Informatik war dann „die logische Schlussfolgerung“.
Artikel vom 26.09.2012
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