Unternehmenstag Digital 2021
von Henry Vanhauer
In der aktuellen Printausgabe von doppelpunkt: war zu lesen, wie der Unternehmenstag Digital 2021 als Online-Messe vorbereitet wurde. Aussteller und Veranstalter sind mit großen Erwartungen und Vorfreude ins Rennen gezogen. Wir ziehen nun ein erstes Resümee – haben sich die Vorbereitungen und die Umstellung gelohnt?

Ein Blick auf die Pressekonferenz beim Unternehmenstag. Foto: Henry Vanhauer
Am 14. Januar 2021 fand von 10 bis 16 Uhr der digitale Unternehmenstag 2021 statt. Durch eine App sowie einen Online-Zugang konnte man dieses Jahr auf die digitalen Messestände, Ansprechpartner und Angebote der Aussteller zugreifen. Der Ansturm auf die Vorbereitungsworkshops und Vorträge ließ auch einen hohen Andrang auf die digitalen Angebote der Unternehmen vermuten.
In einem Pressegespräch um 12 Uhr, kurz nach dem Öffnen der digitalen Tore, vermitteln Aussteller und Veranstalter einen ersten Zwischenstand. Für ein Fazit sei es jedoch noch zu früh, da erfahrungsgemäß die Präsenz-Messe erst in der Mittagszeit dichter besucht würde, so Sabine Beck, Personalreferentin bei Bechtle. Den Erfahrungswert könne man also wahrscheinlich auf die Online-Messe übertragen. Diese Einschätzung teilten die in dem Pressegespräch anwesenden Aussteller ebenfalls.
Die Aussteller sind bereit – die Besucher auch?
Doch erfährt die Umstellung auf das reine Angebot den Zuspruch seitens der Messebesucher? Carolina Brücken, Junior-Recruiterin und Talentsucherin bei DocCheck & antwerpes, betont, dass anfängliche Berührungsängste schnell überwunden würden; was nicht zuletzt auch an den Erfahrungen der Studierenden liegt, die seit knapp einem Jahr Videokonferenzen und die dazugehörigen Tools gewöhnt seien.

Etwas zurückhaltend beantwortet sich die Frage nach der Auswertung der Nutzerdaten. Es gäbe zwar Kennzahlen über die Anzahl an Downloads, aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Indikatoren, wie viele Nutzer zu welchem Zeitpunkt die App aktiv genutzt hätten, so Birgit Jendrock, Projektmanagerin des Unternehmenstages. Es sollen im Anschluss noch detaillierte Zugriffszahlen durch das Tracking-Tool Matomo ausgewertet und veröffentlicht werden. Erste Zahlen ergaben vier Tage nach der Veranstaltung, dass etwa 31 Prozent der Nutzer die App nutzten und es über 1.400 Suchanfragen innerhalb der U-Tag-App gab. Die übrigen 69 Prozent waren über den Browser beigetreten. Valide Auswertungen stehen aber noch aus.
Persönliche Ansprache in der Masse fehlt
Gerade ohne persönliches Stimmungsbild des Trubels an den Messeständen in Präsenz, ist für Aussteller eine Einschätzung schwierig. Die Angebote trotzdem anzubieten, sei aber wichtig, so BWL-Studentin Hannah Güntgen, zugleich studentische Hilfskraft am Zentrum für Wissenschafts- und Technologietransfer der Hochschule. Karriereplanung und -vorbereitung sei eine neue Herausforderungen in Pandemie-Zeiten.
Gerade die sogenannten Digital Natives könne man durch das Online-Angebot gut abholen, schätzen die Aussteller. Selbst kurzfristig sei es noch zu Anfragen von Unternehmen nach einer Teilnahme als Aussteller gekommen, so Jendrock.
Studierende waren „Black-Box“
Das Debut des digiten Unternehmenstages wurde nach ersten Rückmeldungen gut gemeistert. Die Stimmung der Aussteller war positiv, wenn auch teilweise etwas verhalten. Dies lag aber nicht zuletzt an den fehlenden Erfahrungswerten mit dem Format einer Online-Messe. Dass es an vielen Punkten Stellschrauben gibt, die gedreht werden können, wird sich erst im Nachhinein zeigen. Die Studierenden seien so etwas wie die „Black-Box“ in diesem Vorhaben gewesen, da man ihre Reaktionen und die Interaktion mit den Tools nicht abschätzen konnte, beschrieb Jendrock. Es muss sicher detaillierter evaluiert werden, um aussagekräftigere Ergebnisse formulieren zu können.
Weiterführender Link:
Zum Unternehmenstag
Artikel vom 18.01.2021
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