Abschlussarbeiten wichtig für die Forschung
von Eva Tritschler
Lehre im Umfang von 18 Semesterwochenstunden gehört zu den gesetzlichen Vorgaben, die an eine Fachhochschulprofessur geknüpft sind. Dazu kommen Verpflichtungen in der akademischen Selbstverwaltung, Forschung und nicht zuletzt die Betreuung von Abschlussarbeiten. Auf die stattliche Zahl von 300 Abschlussarbeiten, je zur Hälfte als Erst- und Zweitprüfer, hat jetzt Professor Paul Melcher vom Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus auf seinem Konto.

Eigens aus Nürnberg angereist: Maschinenbau-Ingenieurin Eda Oflu-Furuncu holte sich persönlich ihr Abschlusszeugnis bei Dekan Johannes Geilen (Fachbereichs Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus, rechts) und Erstprüfer Professor Paul Melcher ab. Foto: Martin Schulz
Für Melcher sind Abschlussarbeiten nicht einfach nur eine Prüfungsleistung: „Abschlussarbeiten, sei es noch fürs Diplom, im Bachelor- oder Master-Studiengang – bei einer Promotion sowieso – sind eine wichtige Quelle der Wissenschaft.“ Allerdings unterliegen seiner Einschätzung nach mehr als 90 Prozent aller Arbeiten in den Ingenieurwissenschaften einer Geheimhaltung seitens der Unternehmen. Nur manchmal gelinge es, die Themen für die eigene Forschung nutzen zu können und eine Publikation zu veröffentlichen oder gar ein Patent anmelden zu können.
Ob dies auch mit der Abschlussarbeit von Eda Oflu gelingt, hängt mit dem Fortgang des multidisziplinären Forschungsprojekts ADENiA zusammen. Eda Oflu studierte Maschinenbau und gehörte – nebenbei gesagt – in einem Semester der Redaktion der Hochschulzeitung an. Sie beendete jetzt ihr Studium mit einer Abschlussarbeit bei Melcher im genannten Projekt. Sie bearbeitete die Definition von Qualitätskriterien sowie deren Einflussgrößen am Beispiel Schlafqualität und Programmierung einer interaktiv gewichteten Auswertemöglichkeit. Und wie bei den meisten der 300 Abschlussarbeiten bei Professor Melcher spielt auch hier Druck ein große Rolle, genauer gesagt: Schalldruck und seine Auswirkungen auf den menschlichen Organismus.
Eda Oflu-Furuncu arbeitet zumindest momentan zwar nicht als Maschinenbau-Ingenieurin, war aber dennoch überglücklich, ihr Studium erfolgreich beendet zu haben. Sie bedankte sich bei Melcher vor allem für die Unterstützung und dafür, stets motiviert worden zu sein. Abschließend klappte der Wissenschaftler seinen Koffer mit 300 CD-Roms der von ihm betreuten Abschlussarbeiten zu. „Das ist wirklich eine vergleichsweise große Zahl“, kommentierte der Dekan anerkennend.
Weiterführende Links:Webseiten der Alumni-Arbeit der HochschuleForschungsprojekt ADENiAPersonenseite Professor Paul Melcher
Artikel vom 29.05.2022
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