von Elena Schulz
Italien machte das BRS-motorsport-Team glücklich. Faculty Advisor Dirk Reith (links) war das erste Mal bei einem Rennen dabei und sah das Team gleich auf dem Treppchen. Foto: BRS motorsport e.V.
Bisher konnte das BRS-motorsport-Team der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg neben der FS Germany kein weiteres Event dieser Größenordnung finanzieren, obwohl auch andere Länder mit solchen FSAE-Wettbewerben locken.
Durch den wachsenden Erfolg und neue Sponsoren war es aber dieses Jahr das erste Mal möglich, an der Formula Student in Italien teilzunehmen. Und erstmals begleitete Professor Dirk Reith(Fachbereich EMT) als Faculty Advisor das Team. Reith unterstützt jetzt seit etwas mehr als einem Jahr das Team BRS Motorsport als Repräsentant der Hochschule erfolgreich und sehr engagiert.
Die Einzeldisziplinen
Noch vor dem offiziellen Eröffnungszeremonie hatte das Team bereits das E-Scrutineering problemlos absolviert. Es folgten das technischen Scrutineering, der Tilt- und der Rain-Test, während das Business-Team noch an seiner Business-Plan-Präsentation feilte.
Der zweite Tag begann mit zwei statischen Disziplinen: Cost Report und Engineering Design Report. Die Judges waren mit dem Layout des Cost Reports sehr zufrieden, und das Team konnte durch das positive Feedback schon eine gute Platzierung erahnen. Den Design Report hatte das Team mit dem Feedback von Hockenheim noch verbessert, so dass es auch hier positive Bewertungen gab. Zuversicht und Selbstvertrauen stiegen.
Endlich wurde Rosana in die Test-Area gerollt, damit sich die Fahrer auf den Track und das Auto einstimmen konnten. Sowohl Elektrotechniker als auch Fahrwerker führten letzte Tests durch, um das Fahrzeug auf die dynamischen Disziplinen vorzubereiten.
Alles oder nichts
Der Höhepunkt dann am Sonntag: „Acceleration“ eröffnete die dynamischen Disziplinen. Nach einem Problem mit der Elektronik im ersten Run konnte die zweite Fahrerin eine für das Motorkonzept sehr gute Zeit herausfahren. Nahtlos ging es weiter zum Skidpad am anderen Ende der Strecke. Von dem ersten Platz im Skidpad war das ganze Team überrascht, denn mit derart schnellen Zeiten beider Fahrer hatte niemand gerechnet.
Beim folgenden Autocross zogen dunkle Wolken auf. Regen. Die schlechtere Zeit auf nasser Strecke konnte aber auf der später wieder trockenen Strecke verbessert werden und platzierte das BRS-motorsport-Team in einer der späteren Endurance-Gruppen mit Start um 16 Uhr.
Nach einer eher vorsichtigen ersten Runde konnte die Performance von Rosana voll ausgenutzt werden und sogar mit schnellen Rundenzeiten einige Teams überholt werden. Nach der Hälfte der Distanz (11 Kilometer) gab es einen fehlerlosen Fahrerwechsel. Das Team bejubelte die konstanten Rundzeiten, in der Boxengasse herrschte Aufregung, denn die eigenen Hochrechnungen ließen auf einen Platz auf dem Treppchen hoffen.
Und dann: Aufruf des Teams 645 bei der Verkündigung des insgesamt Drittplatzierten – Hochschule Bonn-Rhein-Sieg! Vollkommen ungläubig stürmte das Team auf die Bühne und feierte vor allem die Elektrotechniker, die diesen Pokal durch die Änderungen im Akku und den dadurch erfolgreichen Endurance erst möglich gemacht hatten. Insgesamt waren alle überglücklich, für die harte Arbeit und die langen Nächte nun endlich belohnt zu werden und schöpften sogleich neue Motivation für die nächste Saison.
Die Zukunft kann kommen
Sehr stolz ist das Team auf die durchweg sehr guten Ergebnisse, die nochmal einen großen Sprung nach vorne in statischen wie dynamischen Disziplinen erkennen lassen und die harte Arbeit und die langen Nächten mit vielen Verbesserungen zwischen der FSG und FS Italy reichlich belohnen. Ebenfalls wurde das Team so bestätigt, dass der harte Schritt von der Formula Student Combustion zur Formula Student Electric auf jeden Fall die richtige Entscheidung war und die Erfolge dieser ersten Saison einen konkurrenzfähigen Trend für die Zukunft versprechen.
Faculty Advisor Dirk Reith, der bei allen Prüfungen intensiv mitfieberte, sagte: „Die Podiumsplatzierung war für mich vor allem eine Kombination von hervorragender Teamarbeit und cleverem Engineering, da wir dieses Jahr vom Antriebspaket her leider mit unterlegenem Material unterwegs waren. Mit etwas mehr Unterstützung von Hochschule und Sponsoren sehe ich aber großartige Perspektiven, da das Team als solches alle Voraussetzungen für weitere Erfolge mitbringt.“
Sein Dank und der des Teams gilt allen Sponsoren, Unterstützern, Freunden und Familien, die diesen großartigen Erfolg ermöglicht haben. Besonders soll hier zwei Unternehmen genannt werden: Die CPA ReDev GmbH hat das gesamte Equipment nach Italien transportiert; die Firma Karodur konnte kurzfristig noch wassergestrahlte Bleche für die Zellverbindung im Akkucontainer und deren Sicherung bereitstellen.
Hier sind noch einmal die Platzierungen in den Einzeldisziplinen:
3. Platz in der Gesamtwertung der Elektro-Klasse
1. Platz Skidpad
3. Platz Endurance & Efficiency
6. Platz Autocross
10. Platz Acceleration
4. Platz Cost Report
8. Platz Engineering Design
12. Platz Business Plan Presentation
Weiterführender Link:
Artikel vom 22.09.2014
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