Von Nicole Neß
Bachelor-Absolventenfeier. (Foto: Uni Bonn/Frank Homann)
Die Umstellung vom Diplom- auf den Bachelor-Studiengang im Fachbereich Wirtschaft wird fließend ineinander übergehen. Schon 2003 wurde der Studiengang didaktisch komplett umstrukturiert, dabei wurden bereits einzelne Kriterien des Bachelors berücksichtigt. Es entstanden Studieneinheiten, so genannte Module. Diese sollen für mehr Fachkenntnis und Schlüsselkompetenz im Beruf sorgen.
Die Modulstruktur besteht auch bereits zum Teil im Fachbereich EMT. "Der Modulgedanke ist nicht neu. Einzelne Fächer, zum Beispiel Mathematik und Sensorik sind schon so miteinander verzahnt, dass sich deren Inhalte nicht mehr wie zuvor überschneiden", sagt Volker Sommer, Dekan des Fachbereiches EMT.
Sommer ist auch Mitglied im Bachelor-Arbeitskreis, der 2004 gegründet wurde. Für den Arbeitskreis gibt es noch viele Entscheidungen zu fällen. So sollen redundante Fächer herausgefiltert und Lehrinhalte gestrafft werden, um für die drei Studiengänge die passende Struktur zu schaffen. "Zurzeit sind wir auf der Suche nach einer Lösung, wie wir Inhalte noch besser kombinieren können. Dabei achten wir aber explizit darauf, den einzelnen Studiengängen nicht einfach nur den Stempel "Bachelor" aufzudrücken, wie das oft von Kritikern vermutet wird", so Volker Sommer.
Für jedes abgeschlossene Modul im umgestellten Studiengang Wirtschaft erhalten die Studierenden Leistungspunkte. Sie werden während des Studiums angesammelt. Die Abschlussnote hängt damit nicht mehr allein von Prüfungen am Ende des Studiums ab, sondern auch von den im gesamten Studium erbrachten Leistungen. Klaus W. ter Horst, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft ist sich sicher: "Durch die kürzere Studienzeit werden die Studierenden mehr zu Hause für das Studium tun müssen. Wir rechnen mit ungefähr drei Stunden mehr am Tag."
In Rheinbach kann der Bachelor-Abschluss im Studiengang Wirtschaft nach sechs Semestern erreicht werden. In Sankt Augustin werden es sieben Semester inklusive Praxissemester sein. Für dessen Erhalt setzt sich ter Horst intensiv ein: "Das Wichtigste am Studium ist und bleibt die Vermittlung von Praxisnähe, die wir mit dem Praxissemester erreichen." Außerdem öffne die Praxis den Studierenden Türen, so der Dekan: "Durch diese Kontakte können Studierende im gleichen Unternehmen die Abschlussarbeit verfassen oder sogar als Absolvent in eine Festanstellung gehen."
Ähnlich sieht das auch sein Kollege Volker Sommer: "Besonders die mittelständischen Unternehmen stellen eher Absolventen ein, die praxisnah ausgebildet wurden." Die ersten Anwärter auf den Bachelor of Arts, so heißt der zukünftige Abschluss der Wirtschaftler, beginnen das Studium im Sommersemester 2007.
Artikel vom 25.07.2006
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