von Iris Groß
Zum Abschluss des Besuches bekam Gastgeber Tomi Kauppinen von der Aalto Universität von der Delegation der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ein Sweatshirt geschenkt. Foto: Iris Groß
Die vier Besucherinnen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg waren beeindruckt von dem, was ihnen Tomi Kauppinen, Leiter des A!OLE Projekts zur Digitalisierung der Lehre an der Aalto Universität in Finnland, und seine Kollegin Valeria Gryada vorstellten. Die drei Tage reichten kaum aus, denn die finnische Hochschule hat bereits viel unternommen auf ihrem Weg zur Digitalisierung.Dazu gehört beispielsweise der Umbau der Bibliothek zu einem Learning Center, in dem physisch reale Bücher in Papierform nun deutlich weniger Raum einnehmen als zuvor und dafür den Menschen mehr Platz eingeräumt wird.
Dezente Bücherregale, nette Arbeitsatmosphäre. Foto: Iris Groß
Dies stellte eine besondere Herausforderung für die Planer dar, da die Architektur der 70er Jahre streng geschützt war. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen – nicht umsonst ist Finnland berühmt für gutes Design. Außerdem ist aus dem ehemaligen Archiv ein inspirierender Lernraum entstanden, der sehr verschiedene Arten von Arbeitsplätzen bietet und somit auf unterschiedliche Anforderungen an die Lernumgebung und die individuelle Lernweise eingeht. Sogenannte Maker-Spaces gehören dazu, aber auch Sessel, Sofa und das Café darf auch nicht fehlen.
Verschiedene zentrale Unterstützungsangebote tragen dazu bei, digitale Lehrideen umzusetzen. Zu den wichtigsten Themen wurden an der Universität Arbeitsgruppen gebildet: Es sind Virtual Reality und Simulation/Augmented Reality, E-Textbook, Online Social Interaction, Gamification und Blended Learning. Besonders wichtig ist dabei laut Projektleiter Kauppinen der Austausch in der Community.Die Gäste aus Sankt Augustin im Workshop mit ihren finnischen Kollegen und Kolleginnen. Foto: Iris Groß
Im virtuell vorbereiteten World-Café-Workshop wurden die Herausforderungen und Möglichkeiten von internationalen digitalen Kooperationen diskutiert, denn die Universität selbst ist sehr international aufgestellt. Da der Besuch auch der Vorbereitung gemeinsamer Projekte dienen soll, war dies von besonderem Interesse.
Elektronische Prüfungen gehören ebenfalls zum Alltag an der Aalto-University. Studierende dürfen in manchen Fächern selbst entscheiden, wann sie zur elektronischen Prüfung antreten möchten und sich den Prüfungsraum selbst buchen – aber auch beim E-Assessment soll nicht geschummelt werden. Auf großes Interesse stießen bei den Besuchern auch die Maker Spaces und Workshops in der „Design Factory“. Wie wichtig den Planern die Wohlfühl-Atmosphäre auf dem Campus ist, sieht man an der sehr gemütlichen Küche als Treffpunkt in der Design Factory.
Auch der schüchternste Besucher hat hier die Chance
auf eine Umarmung. Foto: Iris Groß
Zum Dank für den inspirierenden Aufenthalt überreichte die Delegation Tomi Kaupinnen ein Sweatshirt mit Hochschullogo. Ein weiterer Mitarbeiteraustausch ist geplant.
Weiterführende Links:
Aalto Online Learning
Aalto Design Factory
Artikel vom 20.06.2018
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