Immer auf Achse
von Maximilian Immer
Klar wissen Studierende, was sie selbst im Studium tun. Von dem, was ein Professoren an einem durchschnittlichen Arbeitstag erledigt, kennen sie normalerweise nur die Vorlesung, die sie selbst bei ihm hören. Und sonst? Ein Redakteur des „doppelpunkt:“ begleitete Journalistikprofessor Stefan Korol einen Tag lang.

Typisch: Stefan Korol in der Vorlesung. Foto: Daniel Beckmann
10.25 Uhr – Professor Stefan Korol öffnet die Tür zum Vorlesungsraum. Er hält die Vorlesung „Journalistische Darstellungsformen“ für die Studierenden des Technikjournalismus (TJ) im ersten Semester. Sein Tag begann heute, so sagt er, erst um 8.30 Uhr. Korol: „Ab und zu bin ich schon um halb acht hier.“
11.56 Uhr – Ich begleite ihn zu einem Treffen aller Journalismus-Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter: Jour fixe. Korol leitet das Treffen. Bei dem wöchentlichen Termin werden Probleme und Neuigkeiten ausgetauscht.
12.45 Uhr – Ein Treffen mit Studioleiter Manfred Bretz steht an. Zehn Minuten, in denen Themen wie Tutorien, Kameras und Ausleihe besprochen werden.
13.00 Uhr – Mittagspause. Eine Zeit der Entschleunigung für Professor Korol. Hier wird nichts vor- oder nachbereitet. Einfach mal entspannen.
13.40 Uhr – Ich treffe den Professor wieder in seinem Büro. Er bereitet sich auf die Vorlesung „Radio- und Fernsehjournalismus“ für die TJ-Studierenden des dritten Semesters vor. Es geht um die Planung eines Drehs: Wann und wo soll gedreht werden und was muss eigentlich alles in das Drehbuch? Er bestückt seine Präsentation mit aktuellen Beispielen.
Er erzählt mir, was er sonst alles machen muss. Die Arbeiten der angehenden Technikjournalisten des dritten Semesters über ein Radio-Fernseh-Projekt müssen noch angesehen werden, denn am nächsten Tag kommen die Studierenden und erwarten eine Rückmeldung zu ihren Arbeiten.
Durch seinen Sitz im Senat muss sich Professor Korol auch darauf vorbereiten. Die nächste Sitzung steht demnächst bevor. Vorher findet allerdings noch die Fachbereichsratssitzung statt. Auch hier gilt es sich vorzubereiten. Zwischendurch liest er sich immer mal wieder Artikel von Kollegen zu Medienthemen durch, um die aktuellen Trends der Branche zu kennen. Darüber hinaus betreut er derzeit fünf Abschlussarbeiten, die seine Zeit nicht unwesentlich in Anspruch nehmen.
14.12 Uhr – Ein paar letzte Fragen stelle ich noch, bevor Professor Korol seine Ruhe hat. Zuletzt möchte ich wissen, was sein Highlight an diesem Tag sei. Korol: „Der Höhepunkt jedes Tages ist für mich, wenn ich morgens in mein Büro komme und voller Ideen bin.“
Der heutige Tag werde vermutlich gegen 18 Uhr enden, so sagt er. An manchen Tagen mache er allerdings erst um 20 Uhr Feierabend.
Ich verabschiede mich.
Artikel vom 07.07.2013
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