von Tim Herpers
Die realistische Steuerung von Silos beispielweise kann mit SimuBridge simuliert werden und für eine erhöhte Sicherheit sorgen. Foto: M.I.P. NV
Zusammen mit der Feltron Elektronik Zeissler & Co. GmbH erforscht Rainer Herpers, Professor im Fachbereich Informatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg das Projekt SimuBridge. Dabei geht es um die Entwicklung eines Anlagen Simulators in Verbindung mit herstellerunabhängigen speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS). Ziel ist es, damit eine neuartige Lernplattform für Ausbildungsbetriebe zu schaffen.
Entstehen soll eine Übungsplattform zum Erlernen, Trainieren und Testen von Automatisierungsaufgaben, insbesondere in Ausbildungsgängen der Elektrotechnik, Mechatronik und für Metallberufe. Dazu sollen Geräte und Anlagen so simuliert werden, dass ihre Funktionen realistisch abgebildet werden. „Bisher ist es so, dass die Ladeklappe eines Silos entweder offen oder geschlossen ist, obwohl dieser Schließ- oder Öffnungsvorgang doch einige Zeit braucht“, erläutert Herpers ein Praxisbeispiel aus der Landwirtschaft. Fachleute nennen diese Verzögerung „Latenzzeit“. Eine falsche Latenzberechnung führte erst kürzlich dazu, dass in einer Industriehalle in München eine Maschine Feuer fing.
„Das Wort SimuBridge“, erklärt Projektmitarbeiter Timor Saitov, „ergibt sich zum einen aus Simulation, ,Simu’, zum anderen aus der Verbindung mit ,Bridge’. Sozusagen die Brücke von einer Simulation zur Wirklichkeit, zum späteren Arbeitsalltag.“
Mehrsprachigkeit und Herstellerunabhängigkeit
Eine intuitive Benutzeroberfläche des Simulators ist ebenso wichtig wie deren Mehrsprachigkeit, da bereits in der Entwicklung intensive Kontakte zu Schwellenländern wie etwa Ägypten, Jordanien und Äthiopien bestehen. Auch dieHerstellerunabhängigkeit sei von großer Bedeutung, denn in der Regel seien Simulatoren an einen bestimmten Hersteller gebunden, erklärt Herpers. Die Herstellerunabhängigkeit sei demnach ein großer Vorteil seines Projektes.
SimuBridge wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogrammes Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie mit fast 175.000 Euro gefördert. Es startete im Juli und hat eine Laufzeit bis März 2015.
Artikel vom 03.06.2013
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