Blaue Schiene implementiert das Thema Nachhaltigkeit
von Simon Bäumer
Steigende Energie und Rohstoffpreise zwingen die Industrie zum Umdenken. Für die Ingenieure von morgen werden die Aspekte Leistungsaufnahme, Prozessoptimierung und Nachhaltigkeit immer wichtiger. Die Fachhochschule hat deshalb die Nachhaltigkeit als Leitgedanken definiert.

Die sogenannte Blaue Schiene im Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus implementiert den Aspekt der Nachhaltigkeit in den meisten Lehrveranstaltungen. Abb.: FB EMT
Zum Wintersemester 2011/2012 hat nun der Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus (EMT) die „Blaue Schiene“ eingeführt. Ziel ist es, die angehenden Ingenieure für den sinnvollen Umgang mit endlichen Ressourcen zu sensibilisieren und ein Umweltbewusstsein zu schaffen. Die Professoren Dieter Franke und Iris Groß stehen für die Organisation und Koordination der Aktivitäten innerhalb der Blauen Schiene .
Frei nach dem Motto „Nicht nur heute, sondern auch morgen; nicht nur hier, sondern überall“ ist die Nachhaltigkeit fest in den Bachelorstudiengängen verankert. Durch Pflicht- und Wahlfächer sowie entsprechenden Aufgaben in den Projektwochen ist die Thematik modulübergreifend gegenwärtig und wird mit großer Unterstützung von Professoren und Mitarbeiten umgesetzt.
„Die sinnvolle Nutzung und Ausschöpfung vorhandenen Potenzials ist nicht nur ein Rechenexempel, sondern die Pflicht eines jeden einzelnen“, so Franke. Aussagen wie „das rechnet sich für mich nicht“ lässt der Photovoltaik-Spezialist nicht durchgehen – schließlich gehe es um mehr, als nur den persönlichen Profit. „Um die Energiewende zu stemmen, brauchen wir flexible und individuelle Lösungen“, sagt Franke und führt weiter aus: „Elektronik ist nicht die Lösung unserer derzeitigen Probleme, die Menschen müssen die Lösung sein.“
Ziel der Blauen Schiene sei daher vorrangig, die richtigen Denkanstöße zu geben. So beginnt Nachhaltigkeit schon bei der Entwicklung eines Produktes, dauert den gesamten Lebenszyklus und endet mit einer schonenden Entsorgung. Dabei ist ein Transfer vorhandener Technologien auf nachhaltige Ansätze schwierig, gibt Groß zu bedenken: „Ich frage mich, ob Entwicklungen von kleineren funktionierenden Lösungen zu größeren technischen Systemen, beispielsweise vom E-Bike zum Elektroleichtfahrzeug führen könnten, die nicht dem Auto nachempfunden sind. Eine ähnliche Entwicklung hat auch bei der Windkraft stattgefunden, dort ist der Wandel geglückt.“
Durch ihr Engagement sind Hochschule und Studierende bestens gerüstet für die Aufgaben und Probleme kommender Generationen, die sich nur mit einem sinnvollen Umgang mit endlichen Ressourcen verwirklichen lassen.
Artikel vom 03.06.2013
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