Von: Monika Siebenbach
Birte Baumanns, Absolventin des kooperativen Studiengangs Maschinenbau (Foto: Monika Siebenbach)
Zehn Studierende begannen im Jahr 2002 ihre Ausbildung zum Industriemechaniker und ein Jahr später das Maschinenbaustudium an der FH Bonn-Rhein-Sieg. „Ich hatte Zweifel, ob ich das Studium schaffen würde, da war die vorherige Ausbildung wie ein Sicherheitsnetz“, erinnert sich Nadija Keller, „ich wusste, selbst wenn ich es nicht schaffen sollte, hätte ich einen Abschluss.“ Ein weiterer Grund, der für das kooperative Studium sprach, so Nadija Keller: „Da man fest in einem Betrieb ist, waren die Aussichten auf eine feste Arbeitsstelle sehr gut.“
In der Regel Übernahme der Absolventen
Diese Hoffnung hat sich dann auch bewahrheitet: Keller ist heute Assistentin der Produktionsleitung bei GKN Sinter Metals. Nadija Keller ist damit keine Ausnahme. „Die Absolventen werden in der Regel übernommen, es ist ja das eigentliche Ziel, Ingenieur-Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu holen“, bestätigt Heinz Otten, Ausbildungsleiter Technik bei der Hennecke GmbH in Sankt Augustin.
Betriebliche Verpflichtung der Kooperativen
Auch die Absolventen Birte Baumanns und Oliver Alfter, Konstrukteure bei der Lemo Maschinenbau GmbH, müssen sich zunächst keine Gedanken über ihren Arbeitsplatz machen: Ihr Vertrag sieht vor, dass sie nach dem Studium noch für zweieinhalb Jahre weiter beschäftigt werden. Danach würden die beiden gerne weiter studieren. Baumanns: „Vielleicht machen wir noch unseren Master, um unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.“ Alfter ergänzt: „Auf jeden Fall wollen wir weitere Arbeitsfelder kennenlernen.“
Das Besondere am kooperativen Studium ist unter anderem, dass die Studierenden ihre gesamte betriebliche Zeit in ihrem Ausbildungsunternehmen verbringen. Nicht-kooperative Maschinenbaustudenten absolvieren einschließlich Vorpraktikum, Praxissemester und Abschlussarbeit im Laufe ihres Studiums sechs bis sieben Praktika bei verschiedenen Firmen. Dadurch lernen sie unterschiedliche Aspekte ihrer künftigen Arbeit kennen.
Vorteile eines kooperativen Studiums
Ein kooperatives Studium sei besser, ist Oliver Alfter überzeugt: „Es herrscht ein ständiger Druck vom Betrieb, schließlich bezahlt er ja regelmäßig Ausbildungsgeld. Da kann man nicht einfach mal ein Semester vergeuden, es passt immer jemand auf.“ Birte Baumanns pflichtet ihm bei: „Im Gegensatz zu den meisten Studenten sind wir Kooperativen finanziell abgesichert und müssen daher nicht neben dem Studium arbeiten gehen. Dadurch kann man sich voll und ganz auf das Studium konzentrieren.“ Die beiden sind sich einig: Sie würden ein kooperatives Studium auf jeden Fall weiterempfehlen.
Artikel vom 29.05.2008
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