von Sabina Stüber und Andreas Magirius
Der neue Beirat des ISI präsentiert sich auf dem Foto zusammen mit den Institutsmitgliedern (von links): Professor Christoph Zacharias (ISI), Peter Spiegel, Norbert Kunz, Honorarprofessor Hartmut Kopf (ISI), Professor Jürgen Howaldt, Sabina Stüber (ISI) und Andrea Magirius (ISI). Foto: Sabina Stüber
Bei der Tagung vom 12. bis 14. Juni 2015 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main war das ISI mit zwei Foren aktiv. Zum Auftakt der Veranstaltung gestaltete Honorarprofessor Hartmut Kopf das Forum über „Soziale Innovation in der Wirtschaft. Wie Social Entrepreneurs (in Kooperation mit der Wirtschaft) gesellschaftlichen Nutzen schaffen“. Am Nachmittag moderierte ISI-Leiter Professor Christoph Zacharias das Forum zu „CSR im Mittelstand und soziale Innovation“.
Zusammen mit Professorin Susan Müller von der Universität St. Gallen referierte Kopf über die Mechanismen sozialer Innovationen und Kooperationen als Skalierungstreiber sozialer Innovationen. Sie wollten aufzeigen, wie Akteure aus der (Sozial-)Wirtschaft an der Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen mitwirken und mit welchen Mechanismen sie arbeiten, um gesellschaftlichen Nutzen zu stiften. Zum anderen wurde gezeigt, wie Sozialinnovatoren und etablierte Akteure der (Sozial-)Wirtschaft gemeinsam zur Verbreitung und Etablierung sozialer Innovationen beitragen können. Die Teilnehmer gingen anhand der Analyse erfolgreicher Praxisbeispiele der Frage nach, ob Kooperationen zwischen Social Entrepreneurs und etablierten sozialwirtschaftlichen Akteuren ein sinnvoller Weg sind, um eine gute Idee zu verbreiten und so ihre Wirkung zu erhöhen.
Professor Zacharias stellte den Status der an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg erstellten empirischen Studie über den „Stand des sozialen Engagements im Mittelstand“ vor. In den vergangenen Jahren, so Zacharias, lasse sich ein Trend erkennen, dass in Unternehmen gesellschaftliches Engagement als ein strategischer Baustein in den Geschäftsstrategien implementiert wird. Dies lasse sich auch darauf zurückführen, dass durch die Einführung der nationalen CSR-Strategie der Bundesregierung 2010 die politische Basis für den Mittelstand geschaffen wurde, ethische Unternehmensstrategien im Unternehmen zu verankern. Durch die Integration von CSR-Maßnahmen lasse sich eine nachweisbare Stärkung des Kerngeschäfts feststellen. Gesellschaftlich verantwortliche Unternehmen definierten Erfolg nicht aus einer rein finanziellen Perspektive. Erfolg sei vielmehr ein Dreiklang aus Wirtschaft, Ökologie und sozialem Engagement. Sie übernehmen Verantwortung für Menschen und Umwelt und reinvestieren Teile ihres wirtschaftlichen Erfolgs in die Gesellschaft, die sie trägt. Dieses Verständnis machen sich laut Zacharias zunehmend auch kleinere und mittlere Unternehmen zu eigen. 99,3 Prozent aller deutschen Unternehmen zählten gemäß der Angaben des Statistischen Bundesamtes 2012 zu den kleinen und mittleren Unternehmen.
Das ISI ist überzeugt, dass es mit der Präsenz an dieser Tagung einen wichtigen Beitrag zum Verständnis und der Fortentwicklung sozialer Innovationen leisten konnte.
Beirat hat sich konstituiert
Bereits am 11. Mai 2015 fand in den Räumen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg die konstituierende Sitzung des Beirates für das Institut für Soziale Innovationen (ISI) statt. Für den Beirat konnten namhafte Persönlichkeiten aus den Themengebieten rund um soziale Innovationen gewonnen werden.
Zu diesen gehören Professor Jürgen Howaldt, Direktor der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund, Norbert Kunz, Geschäftsführer von iq consult und social impact gGmbH, Berlin, Peter Spiegel, Institutsleiter & Geschäftsführer von GENISIS Institute for Social Innovation and Impact Strategies gGmbH in Berlin, sowie Stefan Koch, ExCo Management Assistance – Sustainability, Bayer MaterialScience Aktiengesellschaft, Leverkusen.
In dieser ersten Sitzung wurde das Konzept 2016 bis 2020 des ISI mit den Bereichen Forschung, Lehre, Transfer und gesellschaftliche Verantwortung vorgestellt und seine Fokussierung für die nächsten Schritte diskutiert. Als wichtigste Aufgabengebiete stellten die Mitglieder des Beirats die Positionierung des Instituts in der bundesdeutschen Hochschullandschaft fest, außerdem den Aus- und weiteren Aufbau von Lehrkonzepten zum Thema Soziale Innovationen sowie die Entwicklung cross-sektoraler Ansätze zum Aufbau eines leistungsstarken Netzwerkes aus Wirtschaft, Wissenschaft und sozialen Institutionen.
Weiterführender Link:
Artikel vom 21.07.2015
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