Lernen, sich zu präsentieren
Von Jürgen Vielmeier
"Herr Schmidt, warum glauben Sie, der geeignete Bewerber für diese Stelle zu sein?" - "Ähm, tja ... also ich ..." Wer bei solchen Fragen ins Schwimmen gerät, hat bei Bewerbungsgesprächen schlechte Karten. Es kommt oft vor, dass sich Hochschulabsolventen mit erstklassiger Fachkompetenz durch ungeschickte Selbstdarstellung unter Wert verkaufen. Manchen hört bei Präsentationen schon nach wenigen Minuten niemand mehr zu. Wem es ähnlich ergeht, dem könnte ein so genanntes Kommunikationstraining helfen.
Denn die Theorie, was zu einem guten Vortrag gehört, ist leicht zu erlernen. Viel wichtiger jedoch ist die Praxis: "Wer nicht gut frei sprechen kann, wird nur durch konsequentes Üben und differenzierte Selbstbeobachtung zu einem überzeugenden Redner werden können", sagt Eva E. Mahler-Behr. Die Diplom- Pädagogin im Fachbereich Wirtschaft Sankt Augustin bietet das Seminar "Kommunikationstraining" an.
Der Kurs beginnt mit ein wenig Theorie, aufgelockert durch praktische Übungen, dann folgt der Praxisteil: Jeder der Teilnehmer muss selbst einige Kurzvorträge und am Schluss einen längeren Vortrag halten. Für die Teilnehmer ist hier vor allem das Feedback aus der Gruppe wichtig, um sich gezielt verbessern zu können. Harold König, Informatikstudent im Abschlussjahr, hat an dem Seminar teilgenommen. Gefallen hat ihm vor allem die Buchbesprechung. Bei dieser Übung stellte jeder Teilnehmer nach 15 Minuten Vorbereitung ein unbekanntes Buch vor. "Ich war erstaunt, wie jeder schon nach so kurzer Zeit etwas präsentieren konnte!", sagt König.
Am Ende der Veranstaltung sind die meisten Teilnehmer zwar noch keine Rhetorikkünstler, aber sie haben erfahren, wie sie beim nächsten Bewerbungsgespräch oder Referat besser abschneiden können. Die Veranstaltung steht Studierenden aller Fachbereiche offen. Interessierte melden sich bei Eva E. Mahler-Behr (
eva.mahler-behr@fh-brs.de).
Artikel vom 03.06.2004
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