Kooperation: Laborarbeit mit Bums
von Dennis Weber
"Zugang zu Drogen und Sprengstoffen". Die Träume vieler Studierende dürften mit dieser Aussage in Erfüllung gehen. Der Kooperationsvertrag Mit dem Landeskriminalamt Rhein-Pfalz ermöglicht die Arbeit und die Forschung mit solchen Stoffen. Praxisnaher Forschungsbetrieb ist eines der Hauptziele des Austauschs. In Zukunft soll die Zusammenarbeit, durch weitere Projekte vertieft werden.

Dank der Partnerschaft ist oft ein noch realistischerer Laborbetrieb möglich als im Fachbereich. Foto: LKA RP
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg kooperiert seit Sommer mit dem Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz. Ziel ist die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften (FB AnNa) in Rheinbach und dem LKA besonders mit Blick auf den Austausch der Lehre. Es können mehr Abschlussarbeiten in der naturwissenschaftlichen Forensik beim LKA entstehen. Studierende können darin Themen bearbeiten, die dann im praktischen Laborbetrieb des Landeskriminalamts genutzt werden können.
Austausch fördert die praxisnahe Ausbildung
Auch die Lehre zieht Vorteile aus der Partnerschaft. Durch den Austausch werden die Lehrkräfte in Praktika beim LKA weitergebildet. Aktuelle Forschungsprojekte und die allgemeine Forschungsarbeit profitieren ebenfalls. Das Landeskriminalamt unterstützt die Studierenden etwa durch den Zugang zu Sprengstoffen und Drogen, Stoffe also, die derzeit im Mittelpunkt des Interesses des LKA stehen. Dies ermöglicht den Studierenden praxisnahen Forschungsbetrieb.

Der Fachbereich werde durch solche Kooperationen für potenzielle Studierende und Professoren attraktiver und gewinne Profil, so Jürgen Pomp, Professor für Forensische Qualitätssicherung und Forensische Analytik, bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags in Mainz durch die Präsidenten des LKA und der Hochschule.
LKA-Präsident Johannes Kunz (links) mit
Hochschulpräsident Hartmut Ihne.
Foto: LKA RPKooperation mit beruflichen Perspektiven, auch in der Informatik
Die Zusammenarbeit der beiden Institutionen bietet auch in Zukunft gute Perspektiven: Landeskriminalamt und Fachbereich arbeiten daran, die Kooperation auszubauen. Geplant ist beispielsweise eine Fortbildungsplattform. Sie soll den Wissenstransfer vereinfachen und den schnellen und direkten Zugang zu Forschungsergebnissen ermöglichen. Laut Pomp wolle man versuchen, alle 16 Landeskriminalämter dafür zu gewinnen, sich an der Plattform zu beteiligen. Die Beschäftigung des LKA mit Cyberkriminalität, macht die Kooperation auch für den Fachbereich Informatik in Sankt Augustin attraktiv. Bereits seit 2013 gibt es einen regen Austausch zwischen der Kriminalwissenschaft und -technik des LKA und dem Fachbereich AnNa. „Der Vertrag war die logische Konsequenz“, sagte Pomp.
Artikel vom 09.02.2017
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