von Vanessa Wiemar
Ausweichquartier Heisenbergstraße: Studierende der Naturwissenschaften können endlich wieder Pratika in Präsenz durchführen. Foto: Martin Schulz
Laut Professor Peter Muck, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, war es nicht so leicht, die großen Gruppen von Studierenden unterzubringen. Bis jetzt gelang dies nur in Teilen, da die großen Hallen, die als Ausweichquartiere angemietet wurden – wie die Stadthalle in Rheinbach oder die Jungholzhalle in Meckenheim –, nicht dauerhaft zur Verfügung stehen. Sie können teilweise nur maximal drei Tage pro Woche genutzt werden. Auch das angemietete Vinzenz-Pallotti-Kolleg war nicht so schnell vorbereitet wie erhofft: So mussten einerseits Tische, Stühle und technische Geräte wie Beamer erst an Ort und Stelle transportiert, andererseits der Brandschutz noch gewährleistet werden. Die erste Vorlesung konnte dort deshalb erst Ende Oktober abgehalten werden. Momentan besteht die Hoffnung, bis zum Sommersemester noch mehr Räumlichkeiten für eine komplette Präsenzlehre zu finden. Immerhin haben alle Studierenden an mindestens einem Tag Präsenzlehre.Es war alles sehr aufreibend, hat sich aber gelohnt: „Dass ich persönlich wieder in der Präsenzlehre unterrichten kann, ist total schön”, sagt Professor Muck. „Man sieht wieder die Menschen, die einem zuhören, und kann sie mehr einbeziehen.“ Auch unter den Studierenden, gerade jenen, die jetzt zwei oder drei Online-Semester hatten, kommt die Präsenzlehre gut an. Sie stehen in den Pausen zusammen und können sich endlich richtig kennenlernen – was in den vergangenen Semestern zu kurz kam.
Das NRW-Wissenschaftsministerium sieht zwar für alle Hochschulen des Landes Präsenzlehre vor, zumindest zu einem überwiegenden Teil.. Bestimmte digitale Angebote wie Aufgaben oder Videos werden jedoch auch längerfristig zur Verfügung gestellt und Lehrveranstaltungen, die online gut funktioniert haben, beibehalten. „Ich glaube, dass die Lehre der Zukunft beide Anteile haben wird: natürlich starke Präsenzanteile, aber vermischt mit Onlineanteilen“, so das Fazit des Dekans.
Artikel vom 16.12.2021
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