Von Eva Tritschler
Es gibt zahlreiche Stiftungen, die sich unter anderem der Förderung von Studierenden widmen: große und kleine, konfessionelle und parteiengebundene oder solche der Wirtschaft. Eine der bekanntesten, der Deutsche Akademische Austauschdienst, stattet aber nur Studierende, die eine Zeit lang im Ausland studieren möchten, mit Stipendien aus. Für die finanzielle Unterstützung im eigenen Land müssen andere Wege beschritten werden.
Eigene Bewerbung oder Empfehlung
Die richtigen Adressen sind beispielsweise die Studienstiftung des Deutschen Volkes oder die Hans-Böckler-Stiftung, die eines gemeinsam haben: Studierende können sich nicht selbst bewerben, sondern müssen von einem Professor empfohlen werden. Was das bedeutet, liegt auf der Hand. Die Leistung muss stimmen. Anders ausgedrückt: Vor dem Komma muss im Durchschnitt eine Eins stehen.
Dass sich Interessierte bei den meisten anderen Stiftungen selbst um ein Stipendium bewerben können, heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass Leistung hier eine untergeordnete Rolle spielt. Gesellschaftliches, soziales, politisches oder anderes ehrenamtliche Engagement kann zwar in Ausnahmefällen überdurchschnittlich honoriert werden, grundsätzlich wird es aber vorausgesetzt.
Man kennt sich, man hilft sich
Dennoch lohnt es sich, Leistung zu bringen mit der Aussicht auf ein Stipendium. Alle Stiftungen veranstalten Treffen mit früheren Stipendiaten. Die Teilnehmer sind immer bereit, einander zu helfen, fachliche Hilfestellung zu geben. Als Coach sozusagen. Man wird Teil eines in der Regel weltweiten Netzwerkes. Und wie heißt es so schön: Kontakte schaden nur dem, der keine hat.
Frühzeitig informieren
Die Studienleistung steht also im Zentrum eines Stipendienantrages. Daraus resultiert, dass Empfehlungen oder Anträge in der Regel erst für das Hauptstudium gestellt werden können, aber vom ersten Semester an kräftig dafür „auf Vorrat“ gelernt werden muss. Auf jeden Fall sollten sich Interessierte bereits ab dem zweiten Fachsemester beim Akademischen Auslandsamt über Fördermöglichkeiten informieren. Hier stehen viele Informationen bereit.
Vertrauensdozenten an der FH
Für die Studienstiftung des Deutschen Volkes ist dies Professorin Ulrike Bartz (Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften). Ihr können Professoren aller Fachbereiche gute Studierende für die verschiedenen Programme der Stiftung empfehlen.
Professor Franz W. Peren ist Vertrauensdozent für die Friedrich-Ebert-Stiftung.
Artikel vom 14.02.2005
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