von Parastu Parvin
Im Verlauf seines Lebens steht Tito, vor einer wichtigen Entscheidung.Soll er sich in seine Welt zurückziehen in der es keine Probleme gibt und alles möglich ist, oder soll er versuchen ein Teil der anderen Welt zu werden, in der er niemals vollkommen akzeptiert werden wird? Tito entscheidet sich für den steinigen Weg, und während wir ihn dabei begleiten, sich unserer Welt anzupassen, erhaschen wir einen Blick auf seine Welt, die Welt eines Autisten.
Der zweijährige Tito unterscheidet sich sehr von seinen Altersgenossen. Er spricht nicht und hat große Probleme mit seinen kognitiven Fähigkeiten. Neues und Unbekanntes ängstigt ihn und löst bei ihm Wutanfälle aus. Als er mit drei Jahren immer noch nicht spricht, geht seine Mutter mit ihm zum Arzt: Der autistische Junge werde niemals in der Lage sein zu sprechen, geschweige denn zu lesen oder zu schreiben. Die Förderung Titos wird für seine Mutter zum Lebensinhalt. Zuletzt lernt der Junge tatsächlich lesen, schreiben und sogar rechnen. Nur sprechen kann er nicht. Seine Umwelt nimmt er nur sehr zerrissen wahr, dies beschäftigt ihn sehr und er reflektiert schon in jungen Jahren sein Anderssein. Mit dem Schreiben von Gedichten findet er ein Ventil für seine Verwirrung und ermöglicht damit seiner Mutter und auch den Lesern einen Blick in seine Seele.
Später schafft es seine Mutter, mithilfe einer besonderen Technik seine Stimmbänder zu aktivieren – und er findet endlich seine Stimme.
Tito R. Mukhopadhyay: Der Tag an dem ich meine Stimme fand
Rowohlt Taschenbuch Verlag
159 Seiten
ISBN 9783499619335
Artikel vom 10.01.2016
Nutzen Sie die Möglichkeit, die gedruckte Ausgabe des "doppelpunkt:" zweimal jährlich zu beziehen und bereits veröffentliche Ausgaben nachzubestellen. mehr...