„Der Tatortreiniger“ mit Bjarne Mädel
Vanessa Wüsthoff
„Meine Arbeit fängt da an, wo andere sich vor Entsetzen übergeben“, wird Heiko „Schotty“ Schotte nicht müde zu erwähnen. Wo Serien à la „Tatort“ oder „CSI“ wegschauen, da legt „Der Tatortreiniger“ wonnevoll den behandschuhten Finger in persönliche und gesellschaftliche Wunden.

Tatortreiniger Schotty (Bjarne Mädel) bei der Arbeit: Zwischen schwarzem Humor und tiefgründigen Lebensweisheiten
(Foto: Copyright NDR/Thorsten Jander)
In jeder Folge wird Schotty zur Säuberung an einen anderen Tatort gerufen und dabei ungewollt in die persönlichen Belange der Angehörigen, Kollegen oder Geister der Toten involviert. Wie von selbst lösen sich nebenbei die großen und kleinen Fragen des Lebens. Hin und wieder stolpert Schotty versehentlich über die Lösung des Falls, dessen Blut er gerade vom Boden wischt.
Drehbuchautorin Mizzi Meyer schuf in bisher fünf Staffeln 24 kleine Meisterwerke zwischen schwarzem Humor und salopper Alltagskomik. Ihre grotesken Szenarien sind wie geschaffen für das Schauspiel von Bjarne Mädel, der Schotty im Laufe der Staffeln zu einer unerwartet vielschichtigen Persönlichkeit reifen lässt. Ebenso einzigartig wie die Folgen des „Tatortreinigers“ ist die Serie selbst – sie ist keine deutsche Adaption von diesem oder so ähnlich wie jenes, sondern originelles deutsches Fernsehen im positivsten Sinne.
Alt- und Neu-Fans dürfen sich freuen: Im Herbst wurden drei neue Folgen gedreht, die voraussichtlich Ende des Jahres im NDR-Fernsehen zu sehen sein werden.
Weiterführender Link:Homepage Tatortreiniger
Artikel vom 27.01.2017
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