Stadthüpfer: Namensgeber war die Hochschule
von Jan-Philipp Forche
Die Buslinie 813 in Rheinbach erfreut sich großer Beliebtheit und hat einige Besonderheiten. Es handelt sich um eine sogenannte Quartierbuslinie, die die Stadt im Stundentakt kleinteilig erschließt. Da das Fahrgastaufkommen der einzelnen Fahrten nicht so hoch ist, wird ein Minibus eingesetzt. Das Fahrzeug ist senioren- und behindertengerecht, und die Fahrer sind speziell geschult.

Klein und wendig ist der Rheinbacher Stadthüpfer. Foto: RVK
Der sogenannte Stadthüpfer begann 2010 als Pilotprojekt der Stadt Rheinbach und der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK). Der Name wurde in einem öffentlichen Wettbewerb gesucht. Gewonnen hat der Vorschlag eines Mitarbeiters der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das Konzept wurde 2015 als Bundessieger im ADAC-Städtewettbewerb „Nachhaltige Mobilität in Städten und Gemeinden“ ausgezeichnet.
Die Bedürfnisse der Fahrgäste stehen im Mittelpunkt
Die Mobilität der Rheinbacher, besonders derer, die nicht so gut zu Fuß sind, ist die Aufgabe des „Stadthüpfers“, der Buslinie, die nur im Rheinbacher Stadtgebiet unterwegs ist. Aus diesem Grund lässt das Fahrzeug, ein umgebauter Transporter, der auf die Bedürfnisse der Fahrgäste abgestimmt ist, diesen ausreichend Zeit für den Ein- und Ausstieg. Eine Rampe erleichtert zudem das Ein- und Aussteigen. Besondere Haltegurte für Gehhilfen und ausreichend Platz für Rollstühle oder Kinderwagen sowie persönliche Hilfestellungen und Beratung durch den Fahrer vervollständigen das Angebot.
Bei der Routengestaltung wurde auf kurze Abstände zwischen den Haltestellen und die Einbindung wichtiger Ziele Wert gelegt. Die Rundstrecke verbindet etwa Wohnviertel mit Ärztehaus, Waldfriedhof, Hochschule und Bahnhof. Der Stadthüpfer fährt montags bis freitags stündlich diese wichtigen Punkte an. Fahrgäste sind überwiegend Senioren, aber auch Studierende. Fahrgastfreundlichkeit haben die Verantwortlichen auch 2013 bewiesen, als der Fahrplan des Stadthüpfers entsprechend der Wünsche vieler Fahrgäste angepasst wurde.
Bevor die Stadt Rheinbach und die RVK das Projekt starteten, untersuchte die RVK in zwei Studien die Auswirkungen des demographischen Wandels auf den öffentlichen Nahverkehr. Quartierbuslinien, die ein eng begrenztes Gebiet kleinteilig erschließen und mit anderen Linien verbinden, fahren in mehreren Ländern und in zunehmender Zahl. Auch in Bensberg weihte die RVK 2016 einen Stadthüpfer ein.
Weiterführende Links:
Der Stadthüpfer auf der Seite der RVK (mit Links zu Fahrplan und Studien)
Der Stadthüpfer auf der Seite der Stadt Rheinbach
Pressemitteilung zum Sieg beim Städtewettbewerb
Artikel vom 03.07.2018
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