Von Eva Tritschler
Die Maßnahme ist einfach genial, zumal sie Arbeitsplätze beispielsweise für Zollbeamte schafft. Diese Berufsgruppe wurde vor allem durch das Schengen-Abkommen mächtig benachteiligt. Nun kommen neue Aufgaben. Ab sofort gibt es bei der Einreise nach Deutschland einen zusätzlichen Schalter für Zugvögel. Diese Tiere sind es sowieso gewohnt, im Formationsflug zu reisen, so dass sie es problemlos lernen sollten, in einer Schlange anzustehen. Ornithologen arbeiten zusammen mit der NASA und der ESA fieberhaft daran, wie auf den bekannten Zugwegen in der Luft Schilder befestigt werden können, die die flatterhaften Tiere unmissverständlich zur Zwischenlandung auffordern.An den anderen Schaltern schnüffeln nicht mehr nur Drogen- und Sprengstoffsuchhunde. Sogenannte Hühnerhunde könnten geschmuggeltes Geflügel aufstöbern, wenn sich nicht schon allein beim Öffnen eines verdächtigen Koffers ein Schwarm gefiederter Freunde mit lautem Geschnatter oder Gepiepse aufsteigt.
Eine Ausnahmeregelung gilt für Indianerhäuptlinge, deren Kopfschmuck schon seit Generationen vom Vater an den Sohn übergeht. Nur bei den Türken gibt es keinen Pardon. Denn von dort, so heißt es, gehe eine Gefahr aus, weil dort bereits die Vogelgrippe grassiert. Das Virus steht grundsätzlich im Verdacht, einen engen Kontakt zum Menschen für seine üblen Machenschaften zu suchen. Versuche, Es hatte wahrscheinlich bereits versucht, per Anhalter die Grenze zu überschreiten. Das wirft verständlicherweise die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei um Monate zurück. Da hat Rumänien mehr Glück: Die an der Vogelgrippe verendeten Tiere im Donaudelta hatten offensichtlich die türkische Staatsbürgerschaft.
Artikel vom 14.10.2005
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