Von Udo Scheuer
Erster Akt: Ein Mitarbeiter (!) der Reinigungsfirma wird wiederholt ausgerufen. Es geschieht eine Weile gar nichts. Die Beobachterin sagt ihrer minderjährigen Tochter voraus: „Am Schluss wird das da von einer Frau weggemacht werden!“
Zweiter Akt: Drei Mitarbeiter der Reinigungsfirma und des Flughafens erscheinen und sondieren die Lage. Der Tatort wird mittels Metallpfosten und Spannbändern weiträumig abgesperrt und durch Hinweisschilder kenntlich gemacht, so dass jede akute Gefahr für Reisende ausgeschlossen ist. Schade, dass sich dort niemand mehr aufhält, der dies würdigen könnte.
Dritter Akt: Ein Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin der Reinigungsfirma tauchen auf. Der Herr erläutert detailliert und gestenreich, welche Arbeiten jetzt durchzuführen sind.
Vierter Akt: Die Mitarbeiterin beseitigt die zuvor errichtete Absperrung. Sie stapft durch den Rotwein, beseitigt die Glasscherben und reinigt anschließend den Boden. Der Beobachterin drängt sich der Eindruck auf, dass die Verwendung von Handschuhen und eines Industriestaubsaugers irgendwie professioneller gewirkt hätten, aber so geht es natürlich auch.
Fünfter Akt: Die minderjährige Tochter fragt: „Aber dafür wird sie doch sicher gut bezahlt, dass sie jetzt die ganze Arbeit gemacht hat, oder?“
Artikel vom 19.10.2006
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