Von Helen Arnold
Sankt Augustin, ein kleiner verschlafener Ort mitten im Rhein-Sieg-Kreis. Aber wo ist dieser Ort eigentlich? Sind es die Südarkaden oder der Huma-Einkaufspark? Wo soll denn da das studentische Leben stattfinden? Wie die Studienzeit die schönste im Leben werden? Die FH soll das Stadtzentrum erst bilden. Dann wird wohl der Campus der Marktplatz und die Kaffeebar die Stammkneipe. Schöne Aussichten. Die einzige Hoffnung stellen Bonn und Köln dar, was aber die Situation nicht wirklich verbessert: Bus und Bahn verschlafen grundsätzlich die ganze Nacht, sind nicht auf Achse.Warum steht die FH auf der Wiese und nicht in einer Stadt? Bonn hat sich vor zehn Jahren nicht als Standort beworben, wäre wohl eine einleuchtende Erklärung. Und die Römer sind nur bis zum Rhein vorgedrungen, weshalb sich die historischen Stätten und deren Kultur ausschließlich links vom Rhein befinden, der Hauptsitz der FH rechts. So ist jetzt wenigstens auch diese Rheinseite sehenswert.
Gründungsrektor Wulf Fischer begründet die Entscheidung ganz rational mit den Grundstückspreisen, die in Sankt Augustin niedriger seien als in Bonn. Natürlich ein schlagendes Argument. Aber zufrieden geben möchte ich mich damit nicht. Es fehlt trotzdem eine Innenstadt, eine City, am FH-Standort, in der man sich nach dem anstrengenden Tag ein Getränk gönnen kann. Erst nach Siegburg fahren zu müssen, ist anstrengend, und die Bonner kommen zu später Stunde von dort nicht mehr nach Hause. Gut also, dass man bei der Ortswahl an die Studierenden gedacht hat!
Geben wir uns mit der Tatsache zufrieden, dass sich unsere geschätzte FH auf dem Land befindet, umgeben von einem kleinen Graben. Hat doch schon was Historisches, oder? Während der Pausen weglaufen, fällt da schwer. In diesem Sinne: Frohes Studieren.
Artikel vom 27.12.2005
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