Von Eva Tritschler
So wie in unserem Lieblingskrankenhaus geschehen. Da liegt ein Unfallopfer mutterseelenallein und hilflos im Röntgenraum der Ambulanz, während sich das Personal ausgeschlossen hat. Die wartenden Angehörigen schweigen entsetzt - voller Zweifel über den Ausgang der Angelegenheit. Also da sitzt man doch lieber in besagter Kneipe und ist der Bedienung ausgeliefert.
Und wenn es in diesem Lokal keine Einschränkungen für Raucher gibt, ist das kleine Paradies komplett. Jetzt tief Luft holen, das Glas an die Lippen setzen und einen großen Schluck nehmen. Sieht so Dantes Inferno aus? Von wegen Hoffnung fahren lassen. Das sollte man eher beim Verlassen des Etablissements in Erwägung ziehen.
Was lauert draußen nicht alles auf den heimwärts wankenden Gast: Feinstaub, Dieselruß und saurer Regen, gefährlich rasende Autofahrer, Sittenstrolche, Räuber und andere Strauchdiebe, die uns wegen fünf Euro den Arm brechen. Mit Glück ist es in dem Fall nur der Arm. Dann kann ich notfalls dem Röntgenpersonal von innen die Tür wieder öffnen.
Artikel vom 13.05.2005
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