Von Eva Tritschler
In Nordrhein-Westfalen sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht auch Unfälle mit Polizeiautos vermieden werden könnten, indem über das Radio Warnungen gesendet werden. Etwa so: „In Bonn kommt Ihnen auf der Adenauerallee Höhe Weberstraße in Richtung Süden ein rückwärtsfahrendes Polizeifahrzeug entgegen undsoweiter.“ Oder: "Umfahren Sie die Sackgasse XY in A-Dorf wegen einer rückwärtsfahrenden Grünen Minna weiträumig."Immerhin gab es im vergangenen Jahr in NRW fast 900 Unfälle, die Polizisten im Rückwärtsgang verursacht haben. Warum fahren die Beamten denn nicht vorwärts. Das ist viel einfacher und vor allem schonender für die Halswirbelsäule. Schließlich sitzen wir im Kino auch nicht mit dem Rücken zur Leinwand, wenn die Cops mit quietschenden Reifen die bösen Buben verfolgen.
Falls spezielle Schulungen im Vorwärtsfahren nicht fruchten und die Zahl der Unfälle weiterhin steigt – immerhin waren es zuletzt zehn Prozent mehr –, könnte als letzte Maßnahme der Rückwärtsgang der Fahrzeuge ausgebaut werden. Das erfordert natürlich eine Menge Umbauten. Die Parkplätze an Polizeirevieren müßten in diesem Fall künftig eher wie ein Drive-in funktionieren. Wendemanöver erfolgen dann mit viel Gefühl, hohem Tempo und der Handbremse. Das wird ebenfalls nicht unfallfrei über die Bühne gehen, fühlt sich aber bestimmt an wie im Kino der Held.
Artikel vom 01.09.2005
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