Von Eva Tritschler
Dazu Nahrungsergänzungsmittel: täglich eine Walnuß gegen Herzprobleme, Vitamine und Mineralstoffe, als Sprudeltabletten oder Kapseln, linksdrehende Milchsäure, dass es einem schwindlig wird. Krank zu sein kann man sich heutzutage schließlich nicht mehr leisten, das treibt langfristig die Krankenkassenbeiträge in die Höhe. Vorbeugen heißt deshalb die Devise. Siehe oben.Doch jetzt wird manches einfacher. Bis neulich konnten die freien Radikalen – nein, keine zur Bundestagswahl zugelassene Splitterpartei, sondern böse krankmachende Fitzel in unserem Körper – prima von Gemüsesuppe mit Wirsing drin in Schach gehalten werden. Das war eine elende Kocherei. Jetzt haben Wissenschaftler festgestellt, dass das auch mit Currywurst geht. Nun ja, hätten wir uns ja denken können: Medizin schmeckt nicht. Dafür ist die Beschaffung denkbar einfach. Unklar ist allerdings, ob zur Wurst Pommes rot/weiß bestellt werden und wir an der Frittenbude ein Rezept abgeben müssen.
Soweit hat Herta Heuwer sicher nicht gedacht. Immerhin gilt die Berlinerin der Initiative „Partner für Innovation“ für ihre Erfindung der Currywurst im Jahr 1949 als „deutscher Star“. Für den Nobelpreis in der Medizin wird das trotzdem nicht reichen.
Artikel vom 14.07.2005
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