Von Udo Scheuer
Vielfach wurde beim Irak-Einsatz bemängelt, die lange angekündigten Massenvernichtungswaffen seien halbherzig gesucht, nicht aber gefunden worden. Die einheimische Bevölkerung lasse einen Mangel an Begeisterung gegenüber den amerikanischen Befreiern erkennen, die terroristische Bedrohung sei eher größer geworden und zu viele amerikanische GIs träten die Rückreise in Zinksärgen an.Bei der neuen amerikanischen Mission „Universal Storm“ werden diese Probleme nicht mehr auftauchen. Der Angriff auf den Terror-Kometen Tempel 1 setzt völlig neue Maßstäbe. Bereits in der ersten Phase der Kontaktaufnahme mit dieser Achse des Bösen wurde die Suche nach Massenvernichtungswaffen bis tief ins Innere des Kometen hinein betrieben. Sorgfältige Erkundungen haben ergeben, dass mit einer misstrauischen oder potentiell feindseligen Einstellung der Bevölkerung nicht zu rechnen ist. Offenbar ist es auch gelungen, kriminelle Aktivitäten kleinerer Widerstandsgruppen bereits im Ansatz zu ersticken. Daher ist in Kürze mit den ersten freien Wahlen auf Tempel zu rechnen, was einer weiteren Verbreitung des American way of life zweifellos dienlich sein wird.
Das Beste daran ist, dass dieser Einsatz unbemannt erfolgt, so dass die hässlichen TV-Bilder von fahnengeschmückten Särgen wegfallen. Und das noch am Nationalfeiertag, dem 4. Juli. Was kann sich ein US-Präsident mehr wünschen? Nur mit einer üblen Nachrede muss er leben. Böse Zungen behaupten, der amerikanische Präsident habe den Konflikt zwischen Israelis und Palästinenser ein für alle mal regeln wollen, dann aber leider den Tempel-Berg in Jerusalem mit dem Kometen Tempel verwechselt.
Artikel vom 07.07.2005
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