von Lisa Eidam
Fahrsicherheitstraining für Studierende: Einen klaren Kopf auch in unübersichtlichen Situationen zu behalten, hilft immer. Foto: Lisa Eidam
In vier Trainingsmodulen konnten sie ihr Fahrkönnen unter Beweis stellen und Tipps mitnehmen, um schwierige Situationen zu meistern.
Als die Studierenden eintrafen, erwarteten die Fahrtrainer sie bereits in rot-gelben Warnjacken. Nach der Sicherheitseinweisung wurden die Studierenden ebenfalls mit Warnwesten ausgestattet und in Gruppen eingeteilt. Das Training für die „grüne Gruppe“ begann mit Erkennungs- und Reaktionsübungen: Eine gerade Strecke mündete in drei Gassen, jeweils mit einer Ampel davor. Die Fahrer mussten mit vorgegebenem Tempo darauf zufahren, blitzschnell erkennen, welche Ampel grün zeigt, und diese Gasse nehmen. Ein Stück davor eine Vollbremsung hinzulegen, gehörte ebenfalls zu der Aufgabe.
In der Wartezeit testeten die anderen der Gruppe ihre Reaktion an einer Stellwand mit zwölf sogenannten Buzzern . Es ging darum, innerhalb von 30 Sekunden mit der Hand so oft wie möglich den zu treffen, der gerade aufleuchtete. 32 richtige Treffer galt es zu schlagen.
„Speedball“ ähnelt dem bekannten Torwandschließen, wobei gleichzeitig die Geschwindigkeit des Balls gemessen wurde. War es schon so schwer genug, ins Ziel zu treffen, war es den Teilnehmern kaum noch möglich, überhaupt den Ball zu treffen, wenn sie die sogenannte Rauschbrille trugen, die Alkoholkonsum simuliert. Man konnte sich leicht vorstellen, wie sich etwa Alkoholkonsum auf das Fahrvermögen und die Motorik auswirken.
Multitasking verschlechtert die Konzentration
Anschließend folgte das Modul „Ablenkung“, in dem die Studierenden unter anderem einen engen Kreisverkehr durchfahren sollten. Dabei wurden die Fahrer ins Gespräch verwickelt, sollten im Radio einen Sender suchen oder die Lüftung einschalten. „So etwas kommt in der Fahrschule eindeutig zu kurz“, erkannte Bernd Walterscheid nach dem Aussteigen.
Im Schleudergang
Im vierten Modul ging es endlich rund. Durch eine besondere Vorrichtung an den Hinterreifen übersteuerte das Fahrzeug in den Kurven schon bei niedriger Geschwindigkeit. Richtig gegenzulenken und notfalls eine Vollbremsung hinzulegen, bevor das Auto in der Leitplanke landet, will gelernt sein. Das war schnell klar und sicher der schwierigste, aber auch der unterhaltsamste Teil des Trainings angesichts der zahlreichen unbeabsichtigen Karussellfahren.
„Die Aufgaben waren abwechslungsreich und das Konzept gut“, befand Frederic Hausmann das Training. Im Anschluss gab es für alle Fahrer ein Teilnahme-Zertifikat.
Artikel vom 01.07.2014
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