Ein kreativer Vorschlag für die Verpflegung: Große Portionen „Maus con Carne“ sollten viel öfter auf dem Speiseplan stehen. Fotos: Eva Tritschler
doppelpunkt: Piet, Sie kommen aus Köln, hätten dort also genug andere Hochschulen zur zweiten Heimat nehmen können. Wie sind Sie denn auf Sankt Augustin und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg aufmerksam geworden und worin sehen Sie die besonderen Vorzüge?
Piet: Sankt Augustin ist prima – da ist man auf der sicheren Seite. Da ist ja nichts los, es kann einem gar nichts passieren.
doppelpunkt: Bologna, Regelstudienzeit, studentische Selbstverwaltung, Klausuren – sind das die Kategorien, in denen Sie denken?
Piet: Mäuse, Mäuse, Mäuse – na ja, ich denke da schon eher in engeren Kategorien. Aber glauben Sie mal nicht, dass das einfacher wäre.doppelpunkt: Wären Sie selbst gerne Student an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg? Welches Studienfach würden Sie wählen?
Piet: Studieren ist schon seeehr langweilig. Die ganze Zeit rumsitzen und zuhören? Da kann man zwar sehr schön herumliegen und dösen ... aber nein, studieren wäre so gar nichts für mich.
Mäusefangen lernt man halt nicht aus Büchern, sondern by Doing. Ich finde überhaupt, dass praktisches Training sehr viel wichtiger ist als Theorie. Zumindest für uns Katzen.
doppelpunkt: Nachdem Sie im Jahr 2012 nach einer Veranstaltung an einem Samstag in der Mensa wie selbstverständlich spazieren gegangen sind und auf Facebook plötzlich von Ihnen die Rede war, setzte eine regelrechte Pietmania ein. Wie erklären Sie sich das?
Piet: Schauen Sie mich an! Gibt es dann noch Fragen?
doppelpunkt: Stichwort Mensa: Ist das Essensangebot in Ihren Augen ein Leckerbissen?
Piet: Was das Essen angeht: Da würde ich mir schon mehr Maus con Carne wünschen. Blöd ist, dass es in der Mensa viel zu sauber ist, da bleibt ja kaum mal etwas für mich liegen.doppelpunkt: Für viele Studierende sind Sie das Maskottchen. Sie begleiten Ihre treuen Fans sogar bei den Klausuren. Wie sehen Sie dabei Ihre Rolle, haben Sie eine Aufgabe?
Piet: Maskottchen? Nein, meine Fans sehen in mir natürlich einen Gott, der ihnen idealerweise gnädig ist. So sehe ich mich übrigens auch.
doppelpunkt: Die Studierenden vom Campus Rheinbach sehnen sich teilweise ebenfalls nach einem Campuskater oder einem vergleichbaren Kuscheltier – darf ich Kuscheltier sagen? – können Sie ihnen einen Tipp geben?
Piet: Gegen den Ausdruck „Kuscheltier“ verwehre ich mich! Aber absolut! Und wo ist dieses Rheinbach überhaupt?
doppelpunkt: Zuletzt wurden Stimmen laut, Sie bräuchten eine eigene offizielle Fanseite bei Facebook. Was halten Sie von einem solchen Kult um Ihre Person? Wird Ihnen der Rummel manchmal zu viel und was halten Sie von den Hunden, die manche auf den Campus mitbringen?
Piet: Hunde! Ich mag Hunde – das sind doch diese trotteligen Tiere mit dem meist langen Fell. Die sind einfach blöd – man muss sich schon fragen, was die auf dem Gelände einer Hochschule zu suchen haben. Wenn Sie mich fragen: nix!
Aber jede Hochschule sollte eine Katze haben. So wie Catsford, Catsbridge, das CIT oder die Ludwig-Katzimilians-Universität ...
doppelpunkt: Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wären?
Piet: Als Präsident würde ich mich für Diversität einsetzen und die Hochschule natürlich sehr viel katzenfreundlicher gestalten. Ich würde ganz viele sonnige Liegeplätze einführen. Und abschließbare Katzenklos.
doppelpunkt: Welchen Stellenwert nimmt Ihre eigentliche Familie ein, die den Dosenöffner perfekt bedient und Sie liebt? Verbringen Sie beispielsweise Weihnachten oder andere Feiertage dort?
Piet: Menschen darf man nicht zu sehr verwöhnen – am Ende glauben die sogar noch, dass man ihnen gehört!doppelpunkt: Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Hochschule, nachdem Sie so ziemlich alle Ecken in allen Gebäuden erkundet haben?
Piet: Okay – aber das ist ein Geheimnis und bleibt unter uns!? Der Schreibtischstuhl vom Präsidenten, der ist schon sehr angenehm. Da sitze ich gerne mal ... der ist ja auch meist frei, denn der Präsident ist ja sehr viel unterwegs ...
Artikel vom 23.07.2015
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