„Spotted“ bringt Menschen zusammen
von Vanessa Hömig
Das hübsche Mädchen mit den braunen Locken aus der Straßenbahn oder den süßen Typen mit dem verträumten Blick aus der Cafeteria würde man gerne ansprechen und näher kennenlernen. Doch schon ist die Situation vorbei und die Chance vertan.
Wenn einem die Person gar nicht mehr aus dem Kopf geht, gibt es vielleicht eine Möglichkeit des Wiedersehens. Voraussetzung dafür ist es, auf Facebook angemeldet zu sein. Das Prinzip ist einfach: Auf die Seite „Spotted Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“ gehen, über die Person einen Text verfassen und ihn per Nachricht an die Administratoren der Seite senden.
Nötig sind eine genaue Beschreibung der Person und die Angabe des Ortes, wo sie das letzte Mal gesehen wurde. Der Text wird anonym auf der Seite gepostet. Jeder Beitrag kann „geliked“ und kommentiert werden.
Wenn jemand glaubt, die gesuchte Person selbst zu sein, kann er sich melden. Die Verantwortlichen der Seite knüpfen dann den Kontakt. Die Erfolgsaussichten sind nicht schlecht: In vielen Fällen wird die gesuchte Person auch gefunden und ein Treffen ist näher als vermutet. Und am Ende hat man doch vielleicht die Richtige oder den Richtigen gefunden.
doppelpunkt: hat Studierende am Campus Sankt Augustin gefragt, was sie von der Seite „Spotted Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“ halten.
Michael Erner (22, aus Windhagen)
Ich kenne die Seite, aber persönlich habe ich sie noch nicht genutzt, um jemanden zu finden. Ich würde die Person auch lieber direkt ansprechen. Für Leute, die nicht den Mut haben, jemanden anzusprechen, finde ich die Seite gut. Wenn auf meiner Facebook-Startseite die Posts erscheinen, lese ich sie, aber extra auf die „Spotted“-Seite gehe ich nicht.
Tim Metternich (21, aus Hennef)
Ich selbst habe die Seite noch nicht genutzt, aber ich kenne eine Person, die es probiert hat – mit Erfolg! Jedoch ist „Spotted“ eher eine der letzten Möglichkeiten, die ich nutzen würde, aber ich würde es nicht komplett ausschließen. Vorsichtiger und anonymer kann man wohl keinen Kontakt zu ihm oder ihr aufnehmen. Ich finde den Boom faszinierend – und, dass vor allem Deutsche am liebsten „spotten“.
Marina Emsing (20, aus Lohmar)
Ich habe von der „Spotted“-Seite gehört, kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das System wirklich funktioniert. Ich glaube, Singles haben nach wie vor mehr Erfolg, wenn sie im wirklichen Leben jemanden ansprechen und kennenlernen. Ich selbst würde mir die Seite nicht anschauen. Auch nicht, wenn ich Single wäre.
Artikel vom 15.08.2013
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