„Bertha“ und „Grantham“
Von Charlotte Petschow
Wer heute in Bonn zum „Bertha“ fährt, weiß vielleicht gar nicht, wem die Haltestelle ihren Namen verdankt. Bertha Felicita Sophie Kinsky wurde 1843 in Prag geboren. Später wurde sie Gouvernante in der Familie von Suttner und fand Gefallen am jüngsten Sohn der Familie. Nachdem sie den sieben Jahre jüngeren Herrn geheiratet hatte, engagierte Bertha sich für die Friedensbewegung.
Sie wurde Herausgeberin einer pazifistischen Zeitung sowie Autorin zahlreicher Bücher und Artikel gegen den Krieg. 1905 wurde Bertha von Suttner als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
Was die „Tabu“-Bewohner wohl schon längst geahnt haben, ist auch statistisch belegt: Laut Bonner Einwohnerstatistik vom 1. Januar 2003 wohnen in
Tannenbusch durchschnittlich 9,5 Einwohner pro Haus. Damit hat der Stadtteil fast die größte Einwohnerdichte von allen Bonner Bezirken. Getoppt wird dieser Wert nur noch von der Rheindorfer Vorstadt mit elf Personen je Haus.
Die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg befindet sich in Sankt Augustin in der Grantham-Allee. Das weiß jeder. Aber was oder wo oder wer ist
Grantham? Diesen stilvollen Straßennamen hat die Stadt Sankt Augustin den Mendener Pfadfindern zu verdanken. Die haben nämlich 1975 ein Austauschprojekt mit englischen Jugendlichen aus Grantham in Lincolnshire veranstaltet. Und weil das Ganze ein so großer Erfolg war, wurden Grantham und Sankt Augustin Partnerstädte.
Artikel vom 03.06.2004
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